Leider kann ich zu dem Unfall gar nicht viel sagen:
Ich war mit meinem Vater (R1200GS) von Aachen in Richtung Eifel unterwefs. Nach ca. 30 Km erreicht man die erste "Abfahrt" zum Rursee - hier fängt die Tour und der Spaß normalerweise erst an.
Wenn ich mich Recht erinnere sind dort 70 Km/h erlaubt. Wir sind vielleicht 80 Km/H schnell gewesen.Sind also nicht gerast, sondern höchstens zügig gefahren. In einer der ersten richtig schönen Kurven ist mir dann wohl das Hinterrad weggerutscht. Ich bin schon einige 10000Km gefahren und habe somit schon etwas Erfahrung (halte mich aber nicht für einen verkappten Rennfahrer). Warum dieser Highsider passiert ist, weiß ich bis heute nicht. Den Reifendruck hatte ich vorher überprüft und ich hätte mit ziemlicher Sicherheit im Weg liegende Blätter gesehen (als Motorradfahrer lernt man ja die Straße zu lesen und ich habe auch immer einen Blick darauf).
Da ich meine Z 750 nicht mehr mit Supersport-Reifen (wie sie ausgeliefert wird) gefahren bin, welche ja bei niedrigen Temperaturen nicht gut haften, sondern mit dem Z6 unterwegs war, ist es auch unwahrscheinlich, dass es an der niedrigen Temperatur von ca. 7°C lag. Naja, unwahrscheinlich, aber noch am wahrscheinlichsten.
Bin dann mit ca. 70 Km/h mit dem unteren Bereich des Rückens gegen einen Pfosten der Leitplanke eingeschlagen. Mein Vater hat mir erzählt, dass der Pfosten mit Schaumstoff umkleidet war - wahrscheinlich zu meinem Glück. Leider wurde ich dann nicht Bewußtlos und hab noch alles mitbekommen. Im Krankenhaus hat man mich dann notoperiert und als ich aufgewacht bin, ragten 4 lange Schrauben aus meiner Hüfte. Das war vielleicht seltsam und irreal. Naja, nach 2 Wochen war ich von der Intensiv runter und konnte richtig operiert werde. Geblieben sind bis jetzt unzähliche Schrauben, 2 Platten und 7 große Narben - die Platten kommen aber wieder raus.
Der Umstand, dass ich wohl einfach Pech hatte (und das zwar sehr unwahrscheinlich ist, aber wohl jederzeit wieder passieren kann) und die Verletzungen, haben dazu geführt das ich mir in den letzten 3 Monaten jeden Tag den Kopf zerbrochen hab, ob ich noch einmal fahren soll.
Aber wie im ersten Post geschrieben: Jeder sollte wissen was passieren kann. Es ist halt ein Risiko Motorrad zu fahren, da kann man nichts gegen sagen. Aber auch wenn es sich abgedroschen anhört: Man lebt nur einmal (okay, ich vielleicht 1 1/2 ) und ich möchte nicht jeden Sommer wehmütig jeder Maschine hinterhersehen...und das auch noch ne lange Zeit, bin ja erst 26.
Also hab ich beschlossen das Risiko zu minimieren und mir keinen absoluten Sportler zu holen. Außerdem ist ABS ein MUSS. Meine Fahrweise werde ich auch verändern.
Manchmal bin ich nämlich schon im Tiefflug unterwegs gewesen - wäre dann dieser Unfall passiert wäre ich entweder nicht mehr hier, oder könnte nur noch mit Spezialumbau Motorrad fahren.
So, ich hoffe mein Roman hat euch nicht gelangweilt - wenn man 4 Monate fast nur herumliegt hat man einfach mehr als genug Zeit...und jetzt schau ich Herr Der Ringe 2 in Extended Edition zu Ende
PS an Michael: sollte das in Australien irgendwie helfen, kannst du gern meine Erfahrungen weiterleiten.