Was können denn Fahrassistenzsysteme?
Ich mag's gerne ausführlich, wen das nicht tangieren soll, bitte scrollen
Der Mensch denkt, so in den ihm individuell gegebenen Denkgeschwindigkeiten und mit dem ihm situativ gegebenen Blickwinkel.
Erfahrungen aus Unfallursachen zeigen, dass dies zuweilen zu langsam passiert. Zum Beispiel das mit der sehr realistischen Schreck-SEKUNDE. Ein Computer macht dies bis zu einer Reaktion in Millisekunden und dann reagiert dieser auch noch Technik bezogen "bestmöglich".
Und - laaaangsam denkend - entwickelte der Mensch dann "Computer", welche ihm, sorgfältig programmiert, anschließend "Zeit" abnehmen. Auch "Entscheidungen" wie z.B. wann bei welchem Bremsdruck das Vorderrad grad nochz so Grip hat, oder (bei Traktionskontrolle) eben das Hinterrad beim Beschleunigen.
Finde ich so eine Klasse Entwicklung.
Ohne diese würden wir uns heute noch Briefe schreiben statt uns quasi in Realzeit hier unterhalten zu können.
Der programmierte Computer an sich ist berets ein Assistenzsystem, und wer möchte diesen bitte lieber NICHT haben wollen? Dann hier jetzt bitte diesen auch konsequent ABSCHALTEN *tztztz*
Fazit: Assistenzsysteme können schneller und (richtig programmiert) feinabgestimmter und umfassender reagieren als der träge Mensch. Bis bekanntlich auf Frauen, die können auch zwei Sachen perfekt zugleich machen/entscheiden.
Fehler: Wenn dann der Mensch meint, dass ihm so das Denken völlig abgenommen wird, wie z.B. vor manchen Kurvenstrecken per ehördlich aufgezwungener Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Das schafft dann allerdings "amerikanische Verhältnisse", denn wenn da dann mal was schief läuft, ist ja die Behörde "schuld", weil dort ja keine Geschwindigkeitsbegrenzung angeschlagen gewesen war. Hier dann "das Assistenzsystem" (welches die Physik nicht außer Kraft setzt, aber in der fraglichen Stunde bekam ich grad die Mandeln rausgenommen)
In desem Zusammenhang lese ich immer wieder gerne die Signatur von @DJ-Obelx
Mich würde interessieren wie hier die persönlichen Erfahrungen z.B. derer mit Traktionskontrolle insbesondere in der Kurve oder bei Regen sind?
Ich sag's jetzt mal bzgl Kurven-ABS, weil ich auf der CB keins hatte:
Erfahrung beim Austesten der Grenze des ABS in Kurvenfahrt: Die Maschine richtet sich beim ersten "Klack" schlagartig auf und du fährst geradeaus in die Planke. Bei einem Kurven-ABS wäre dies so sicherlich nicht passiert.
Bei "ohne ABS" wäre die maximal mögliche BRemswirkung entweder nicht ausgenutzt oder der Fahrer hätte sich dann eben "verbremst". Heißt er hätte sein Moped "abgelegt" (deutsch: geschmissen) und wäre im GAU in die Planke gerutscht. Dort hängt dann hinter jedem zweiten Pfosten ein Fläschchen "Rescuetropfen".
Als Wheelikontrolle finde ich sie störend, find ich besser mit der Gashand.
Finde ich ebenso sinnvoll wie ABS, WENN man es nach Bedarf dann auch abschalten kann.
Ein Grund, weshalb die große Honda Varadero nicht für ENdurotrainings geeignet ist. Deren ABS ist nicht abschaltbar.
Und zur Wheelikontrolle: Willst du Wheelie, solltest du es abschalten können.
Vergisst du die Schwerpunktsverschiebung durch deine 90kg-Sozia im Fahrrausch auf dem Soziussitz, kann eine Wheeliekontrolle sicherlich ganz sinnvoll sein.
EIn Abschalten des Features "Kurven-ABS" hin zum "Normal-ABS" auf der Straße hingegen sicherlich nicht.
Das semiaktive Fahrwerk der MT10 verhindert starkes Eintauchen bei starker Bremsung. Das tut eine hart eingestellte Druckstufe aber auch.
Stimmt. NUr dass du dann durchweg "härter" fährst. Wenn du dies willst, bleibt dir das Zudrehen der Druckstufe auch bei diesem Assi-System unbenommen. WO ist hierbei jetzt die Einschränkung für dich?
Von wesentlichen Vorteil ist es vielleicht aber auch, wenn viel Übung mit seinem wie auch immer eingestelltes Fahrwerk hat.
DAS ist der (für mich) beste Satz deines Beitrags
Grenzen ausloten: JA, unbedingt! (dies "auf der Straße" zu tun: Besser nicht).
Sonst weiß ich im Ernstfall/Grenzfall nicht, wo meine Grenzen zusammen mit denen meiner jeweiligen Maschine sind und ichwürde eher vor die eigene "innere Wand" fahren als, noch weit ab von den real möglichen Grenzen, das Letztmögliche aus einer Gefahrensituation rausholen zu können.
Ich hatte dazu in den letzten Jahren so etwa 25 Fahrsicherheitstrainings gemacht gehabt. Das Grenztesten des CB-ABS bei Bremsen in Kurvenfahrt gehörte zu den Erfahrungen hierbei. Im Ernstfall weiß ich so um meine Grenzen und die Grenzen der Maschinentechnik. Grenztesten gehört für mich so gewiss nicht auf die Straße, kann mir aber im Zweifelsfall meinen Arsch retten, weil und wenn ich um die Grenzen des Machbaren von Mensch+Maschine weiß.
Der "Harte Motorradfahrer" zieht sich dann eben eine Bagsterhaube über den demolierten Tank und hatte dann, bei ANsprache auf diese Hässlichkeit, "eben grad mal den Tankrucksack nicht draufgespannt".
Die Metallplatte kommt in einem Jahr dann raus (wenn es noch so glimpflich verlaufen sein sollte)
*tztztz*
Und weil UKO dieses Thema hier angeschnitten hat:
VIELLEICHT wünschte er sich ja ein Assi-System für sein Beiwagengespann, welches die Bremskräfte des Seitenwagens vollelektronisch auf dessen jeweilige Beladung abzustimmen weiß?
Oder er hat die Erfahrung, damit umgehen zu können, aber die hatte er anfänglich seiner Dreiradkarriere so ganz sicher noch nicht gehabt.
Gebt den "Neuen" eine Chance, sonst sterben wir hier aus. Das dann auch ohne Assi-Systeme, wie bei vielen zu Saisonstart.
Beginnend mit der Fahrerlaubnis bis hin zum Fahrkönnen braucht es Zeit und viele zehntausende an Kilometern, auf denen schnell mal "etwas Unvorhergesehenes " passieren kann. Nicht weil es nicht vorhersehbar gewesen wäre, sondern ganz einfach, weil ich es grad nicht in meinem "Blickwinkel" mit einbezogen hatte
Danke, wenn dann die Hilfe aus dem Elektronikkäschtle rettend "zugreift"
*Zauselmeinung*, nix für die Harten im Garten.