Ralph hat recht. Die Verantwortung für Tod oder Verstümmelung eines Kindes ist nicht tragbar. Die Frage aus einem vorigen Beitrag wann das Alter denn dafür richtig sei ist klar zu beantworten, dann wenn der Beifahrer ermessen kann welches Risiko er eingeht. Formal mit 18, real bei Manchen, auch Fahrern, nie.
Ich selbst nehme inzwischen nur höchst ungern einen Sozius mit. Dazu brauchte ich allerdings kein Schockerlebnis.
Die Argumente aus der Ecke "Schon ein Legostein kann töten" sind billig. Natürlich bedeutet jede Handlung oder auch Unterlassung ein Risiko. Wenn wir darüber einig sind, stellt sich also die Frage nach dem relativen Risiko. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass das Ereignis eintritt, und wie sind die zu erwartetenden Folgen. Und da wird es eng für uns Motorradfahrer. Ohne Knautschzone, Gurt und Airbag direkt in das andere Fahrzeug..... Ach ja, die toten PKW-Fahrer sind meines Wissens überwiegend nicht angeschnallt gewesen. Schätze mal, die waren auch von der Legosteinfraktion. (Die Meldung lautet dann in etwa: "Wurde der Fahrer aus dem Fahrzeug geschleudert...")
Als selbstbestimmter Mensch kann ich jedes Risiko auf mich nehmen, trage ich Verantwortung für Andere ist das eine völlig andere Sache. Das kommt zum Ausdruck wenn Vorschreiber "vorsichtigere" Fahrweise im Soziusbetrieb berichten. Damit lässt sich im wesentlichen die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles verringern, die Folgen nur wenig.
Mein klares Voum: Kinder nicht aufs Motorrad.
Nebenbei: Ich denke die Bedeutung der Schutzkleidung wird hierbei gern überschätzt. Ein Aufprall, sagen wir mit 50km/h gegen einen Baum, ist auch im feinsten Känguruleder das Ende. Hässliche Schürfwunden, Prellungen und Brüche lassen sich wohl begrenzen. Aber das gilt eher für die unspektakulären Unfälle. Bei 30km/h weggerutscht und über die Strasse geschürft sollte mit guter Kleidung folgenlos bleiben, wenn es keinen Gegenverkehr gab.
Ich fahre gern
Thomas