Abschliesend ist festzuhalten: Lenkerflattern (Shimmy) wird durch das Drehmoment Mc2 (oder Mc3) verursacht und muss durch ein Ausgleichgewicht m3 ins Gleichgewicht gebracht werden. Mc2erzeugt ein Moment das den Lenker nach links einschlagen will, nach einer halben Raddrehung will Mc2 das Rad nach rechts einschlagen, folge= Flattern.
Shimmy kann immer durch dynamisches Auswuchten beseitigt werden.
Also unbedingt eueren Michelin dynamisch Wuchten lassen.
sehr schöne Beschreibung,
hört sich logisch an, mein Reifenhändler wuchtet ohnehin Dynamisch aus, vielleicht hab ich deshalb auch kein Shimmy :D:D:D
ZitatOriginal von peter k
Abschliesend ist festzuhalten: Lenkerflattern (Shimmy) wird durch das Drehmoment Mc2 (oder Mc3) verursacht und muss durch ein Ausgleichgewicht m3 ins Gleichgewicht gebracht werden. Mc2erzeugt ein Moment das den Lenker nach links einschlagen will, nach einer halben Raddrehung will Mc2 das Rad nach rechts einschlagen, folge= Flattern.
Shimmy kann immer durch dynamisches Auswuchten beseitigt werden.
Also unbedingt eueren Michelin dynamisch Wuchten lassen.
Langsam, Peter, ganz so einfach ist das nicht.
"Shimmy kann immer durch dynamisches Auswuchten beseitigt werden"
Das ist schon eine sehr gewagte Aussage, Peter, rein technisch. Dieses "immer" stößt mir ein wenig sauer auf.
Grüße
Bernhard
P.S.: Wenn das ein "Shimmy-Thread" werden soll ist der Titel vielleicht ein wenig korrekturbedürftig?
Also gut, mach' ich mal wieder den Schulmeister:
Shimmy ist Flattern. Unter Flattern
versteht man im wesentlichen eine Schwingung des Lenksystems um die Lenkachse...die Frequenz der Schwingung liegt im Bereich von 5 bis 10 Hz. In der Praxis von Bedeutung ist die Flatterresonanz, auch als Shimmy-Effekt bezeichnet, die bei manchen Motorrädern zwischen 40 und 80 km/h auftritt, wenn die Raddrehfrequenz des Vorderrades mit der Eigenfrequenz des gesamten Radaufhängungs- und Lenksystems übereinstimmt....
Das Zitat stammt von Jürgen Stoffregen (Motorradtechnik. Grundlagen und Konzepte von Motor, Antrieb und Fahrwerk. 2. Auflage. Braunschweig; Wiesbaden: Vieweg, 1996)
Weiter schreibt der BMW-Entwicklungsingenieur:
Tritt dabei eine Anregungsschwingung auf - es genügt z.B. eine größere Radunwucht, durch die Radlastschwankungen auf das Lenksystem einwirken-, kommt es zum Shimmy-Effekt.
Das entspricht Deinem Ansatz, Peter.
Und dynamisches Wuchten ist doch eine Selbstverständlichkeit in Zeiten der breiten Felgen. Ein Reifenmonteur, der das nicht von selbst macht, wäre ein Stümper zu nennen.
Aber die Sache geht ja weiter weil eben nicht nur Anregungsimpulse Einfluß auf das schwingende System haben sondern auch Dämpfungs-, Rückstell- und Festhaltekräfte den Resonanzbereich bestimmen.
Dazu Stoffregen:
Als Haupteinflußfaktoren auf das Flattern seitens des Fahrzeugs gelten:
1. Steifigkeit der Vorderradaufhängung inkl. Rad
2. Massenbelegung der Bauteile des Lenksystems
3. Massenträgheitsmoment um die Lenkachse
4. Rahmensteifigkeit
5. Vorderradlast
6. Nachlauf
7. Reifeneigenschaften
8. Radunwucht
Der Autor führt das jetzt im Detail weiter aus und wer mag, liest das Buch mit Gewinn.
Es bleibt aber festzuhalten, daß die Punkte 1.-4. und 6. konstruktionsbedingt und für alle SC54-Fahrer gleich sind.
Die individuellen Shimmy-Erfahrungen können demnach nur durch
5. Vorderradlast
7. Reifeneigenschaften und
8. Radunwucht
bestimmt sein. Und von der individuellen Art, den Lenker zu halten.
Hohe Vorderradlast begünstigt das Flattern. Die ist abhängig von Fahrergewicht und Lenkerposition.
Eine Radunwucht sollte idealerweise nicht vorhanden sein.
Bleiben die Reifeneigenschaften.
Hier geht es um Reifenaufbau, Profil, Abnutzungsgrad, Luftdruck etc.
Die Sache ist komplex und im Zusammenspiel aller Faktoren sind generelle Aussagen nicht möglich, sagt Stoffregen.
Und genau so sehe ich das auch: Shimmy ist individuell und nicht generell an einem bestimmten Faktor festzumachen. Eine perfekte Auswuchtung des Vorderrades ist aber schon mal eine gute Voraussetzung, Peter.
Grüße
Bernhard
Woll.
