Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Auch wenn wir hier heute in Mittelhessen noch mal ein wunderschönen Herbsttag genießen konnten, die Saison 2015 neigt sich langsam ihrem Ende zu.
Da es mit dem Fahren in dieser Jahreszeit von jetzt auf gleich zu Ende sein kann, habe ich heute mit meiner liebsten Sozia der Welt nochmal das "Revier" abgefahren. Bei herrlichem Sonnenschein und ein wenig Wind haben wir noch einmal unsere Hausstrecke erkundet auf der es auch nach all diesen Jahren, noch immer irgendetwas Neues zu entdecken gibt. Ruhig und gelassen und auf trockenen Straßen, einfach die wunderschöne, in herbstliche Farben und warmes Licht getauchte Landschaft genießend. Von wenigen "Gebückten" die hin und wieder in der ihr eigenen gewohnten "Hektik" auch noch unterwegs waren, haben wir uns nicht weiter stören lassen.
Heute stand das Erleben und Genießen der Landschaft im Vordergrund und die SC54 hat wieder mal ihren Beitrag dazu geleistet.
Der große Reihenvierer der seine Gelassenheit und Souveränität ausstrahlt die sich im Zusammenspiel mit der Natur auf einen selbst überträgt. Gleichklang, innere Ruhe beim Fahren finden nennt man das wohl. Kraft aus dem Drehzahlkeller im Überfluss, und wenn es sein muss ist ein "im Weg stehendes" Auto mit einem kleinen Dreh am Gasgriff schnell überholt. Über kleine Sträßchen mit wenig Verkehr sind wir dann am Falltorhaus eingekehrt um uns dort den zumindest in dieser Saison vielleicht letzten Kaffee und leckeren Apfelstreusel schmecken zu lassen. Nachdem wir uns dann mit einem 14-er Gixxer Kollegen leicht verquasselt und eine sehr schön hergerichtete CB 750 bewundert haben, machten wir uns wieder auf den Heimweg.
Ist das nicht ein herrlich anzuschauendes Motorrad - in dem Fall die 750 Four
Zuhause angekommen, voller Eindrücke von dem wunderschönen Nachmittag die 13-er im heimischen parc fermé geparkt - Gedankenspiel.
Wie im Laufe der Jahre immer häufiger zu beobachten, genießt man auf den einschlägigen Motorradtreffpunkten mit einem japanischen Motorrad (mit einer Big 1 seit je her sowieso) inzwischen schon fast einen wohltuenden "Exoten"-Status. So auch heute. Die Italiener, Österreicher, Engländer und nicht zuletzt das blau/weiße Wapperl haben uns Superfouristi zahlenmäßig längst den Rang abgelaufen. Ja, sie mögen alle prima, besser, einfacher und perfekt fahren - mich stört es nicht weiter.
Ich mag die klassische Linie eines Motorrades wie die der CB. Sie trägt keine zerklüftete Verkleidung, aggressive Maske, einen kathedralenartig hoch bauenden Tank oder gar ein kurzes Stummelheck. Der Motor ist als zentrales Element frei zu sehen. Für mich verkörpert die "unperfekte" CB das ursprüngliche und echte Motorradfahren mit all seinen "Nachteilen" und Unzulänglichkeiten. Kann man heute ohne ">150 PS", traction control, mindestens drei unterschiedlichen auf die Witterung abgestimmter Fahrmodi, Kurvenlicht- und -ABS eigentlich überhaupt noch fahren? Ja, man kann - mit unserer CB 1X00 bestens sogar.
Faszination "Project Big 1" - immer noch - auch nach inzwischen über 20 Jahren.
SC54 mit Blick über den Vogelsberg
Ein Wort zum Schluss. Meine persönliche Saison 2015, der Weg zurück ins Forum, nette Kolleginnen und Kollegen kennengelernt oder wieder getroffen (damit sind natürlich auch alle Ex-CB-ler gemeint die hin und wieder den einen oder anderen Seitenhieb ob ihrer Fahrzeuge einstecken müssen ) an zwei Treffen teilgenommen, gemeinsame Touren und Stammtisch(e) besucht - das macht Lust auf 2016. Hier in unserem Forum.
Triple-Superfour-Grüße von n.e.Carsten