Gestern habe ich das gute Wetter genutzt, um eine Runde mit der dauerhaft angemeldeten Kawasaki ER-6n meiner Partnerin zu fahren. Ich hatte mir im letzten Jahr schon eine zweite Sitzbank dafür gekauft und diese etwas aufpolstern lassen, um mehr Platz auf dem doch recht zierlichen Gerät zu haben. Luftdruck passt, Federbein stärker vorgespannt und los ging´s.
In verschiedenen Motorradzeitschriften liest man immer wieder, dass die sogenannte Mittelklasse völlig ausreichen würde, Sätze wie "mehr Leistung braucht kein Mensch" fallen. Die Handlichkeit speziell der ER-6n wird gelobt, ebenso ihr doch recht charaktervoller Motor, der aus 650 ccm mit zwei Zylindern 72 PS herauspresst. Und in der Tat ist dieses Motorrad absolut betrachtet schon eine tolle Karre. ABER…..
….aber wenn man schon viele Jahre Motorrad fährt, groß und schwer ist, und vor allem, wenn man Druck von unten gewohnt ist, dann sieht die Bewertung doch ganz anders aus. Mein Fazit nach der gestrigen Tour war jedenfalls: wenn ich nur noch mit dieser Karre fahren dürfte, würde ich das Motorradfahren aufgeben!
Damit es vorangeht, muss man sie schon ordentlich drehen, das heißt 7.000 U/min und höher, und dazu viel, ganz viel schalten. Ich habe meiner Kleinen gestern erstmal meinen Respekt ausgesprochen, weil sie es recht gut schafft, an mir dran zu bleiben, wenn ich es nicht übertreibe, denn wo ich mit einem kleinen Handgelenk-Schwenk Zugkraft am Hinterrad bereitstelle, muss sie echt arbeiten. Und die für sie angenehme zierliche Gestalt der Kawa fühlt sich für mich an, als wenn ich mit einem Mountainbike unterwegs wäre. Jedenfalls zeigte die gestrige Fahrt mal wieder sehr deutlich, wie relativ das ganze Leben doch ist. Und sie ließ mich auch an einen Spruch erinnern, der in diesem Falle sehr gut passt:
Reite kein Pony, wenn du auch auf einem Pferd sitzen kannst.
Ich freue mich schon auf die erste Fahrt mit meinem dicken Motorrad ab 1. März.
Mit relativierten Grüßen
Dirk