Wenn der Verkäufer aussieht wie die Sau, der Abstellbereich des Motorrades wie ein Schweinestall und die Karre im Detail ebenfalls mistig, dann würde ich von dem Typen nichts kaufen, ob mit Stempeln im Heft oder ohne. Wenn ich aber zu jemandem komme, wo alles zusammenpasst, dann wäre es mir auch ohne Stempel recht.
Und was das Unterstützen von Werkstätten angeht, das sind Geschäftsbetriebe. Und wenn sie vernünftig kalkulieren, überleben sie, wenn nicht, dann nicht. WENN denn meine Erfahrungen mit Werkstätten ausnahmslos gut WÄREN, würde ich meine Motorräder ja sogar vielleicht dorthin bringen. Aber meine Erfahrungen sind nun einmal nicht ausnahmslos gut. Und Abzocke fängt bei mir schon an, wenn ich die ER-6n meiner Freundin zur 1000 km-Inspektion bringe, schriftlich darauf hinweise, dass die Kette nicht geschmiert werden darf (wegen HKS-Extrem), der Kettendurchhang so bleiben soll, die Armaturen und Hebelspiele nicht verstellt werden sollen und ich dann trotzdem für den besseren Ölwechsel (bei 2 ltr. Öl) gute 150€ bezahlen muss.
Morgen muss ich mit meiner CB 1300 zur 6.000 km-Inspektion, natürlich fahre ich damit zum Vertragshändler, weil es die Garantiebedingungen erfordern, aber wenn die Garantie vorbei ist, werde ich mich nach Kräften selbst um meine Maschine kümmern. Dann weiß ich, in welchem Zustand sie ist, dann lerne ich sie besser kennen, und mit Verlaub, aber über den Wert wegen eines vorbildlich geführten Inspektionsheftes bei einem irgendwann anstehenden Verkauf mache ich mir jetzt bestimmt keine Sorgen. Der eine oder andere ist sicherlich meiner Meinung, dass eine von privater Hand gepflegte Maschine in einem besseren Zustand sein KANN als die von professioneller Hand gewartete.
In diesem Sinne gilt auch hier wieder, jeder wie er mag und kann.
Mit ab-und-zu Schraubergrüßen
Dirk