Bremssattelschrauben

  • laut Werkstatthandbuch sollten die vier Schrauben bei jeder Demontage - Montage der Bremssättel gewechselt werden...hatte ich bisher als überflüssig erachtet


    heute wurde ich eines Besseren belehrt - siehe Foto
    Nm am Gedore Drehmomentschlüssel korrekt eingestellt - Gewinde im Sattel sauber, knack und ab war sie!


    Think Different ;) Gruß Andy

  • Siehste, deswegen nehm ich keinen Drehmomentschlüssel :D


    Aber im Ernst: meine Sättel waren auch schon paarmal ab - und da wird ja der Austausch (auch einiger weiterer Schrauben am Mopped) empfohlen.
    Bis auf wenige Ausnahmen habe ich das auch nicht sooooo ernst genommen und bin lächeln und mit nem Tropfen Schraubensicherung drübergegangen.


    Aber ich glaub, ich werd das Halbzoll-Drehmomentmonster ;) dann lieber doch mal klicken lassen.


    Danke für den Hinweis, Andy

    2005-2023 : Lieber mit ner alten Zündapp zum Baggersee, als mit ner neuen Honda zur Arbeit

    Vorbei. Ab 03/2023 nur noch Baggersee, egal mit was.... 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Moppedfahrer ()

  • Hi Andy,


    würde in diesem Fall mal auf Materialfehler tippen.
    Schrauben dieser Dimension mit dem relativ niedrigen Drehmoment angezogen, sollten, trotz aller Sicherheitsbedenken, schon ein paar mehr Schraubgänge vertragen.


    Schönen Gruß


    Andreas

    Andreas

  • Hallo Andy,


    die Bremssattelschrauben meiner SC30 sind Dehnschrauben, deshalb sollen sie nur einmal verwendet werden.
    Bei der ersten Bremssattelremontage sind mir gleich 2 Schrauben trotz korrektem Anzugsmoment (31 Nm) abgerissen.
    Als ich dies beim Neukauf der Schrauben dem Mechaniker erzählte, hat er erst mal in seine Unterlagen geschaut, weil auch er der Meinung war, dass 31 Nm zuviel des Guten sind. Aber der Wert war auch bei ihm so.
    Zuhause ist mir dann sogleich wieder eine von den neuen Schrauben abgerissen.
    Andere 8mm - Schrauben werden laut WHB nur mit 27 Nm angezogen.


    Jetzt ziehe ich nur noch mit 24 Nm an und dann noch etwas von Hand.


    Gruß Uwe

  • Zitat

    Original von Günter Herrmann
    ...und ich tppe auf eine vorher mal zu fest angezogene Schraube.


    Hi Günter, mit Sicherheit nicht...


    an unseren Mopeds schraube nur ich und der Drehmomentschlüssel ist Nm geeicht


    habe jetzt vier neue Schrauben bestellt, Beläge sind ja eh bald fällig


    Moppi - bitte :)

    Think Different ;) Gruß Andy

  • hm .... wenn ich das hier so lese -> :evil: :evil:


    hab bisher immer (und erst zuletzt heute) beim Vorderradausbau und dem Wiedereinbau (nach Reifenwechsel) die Schrauben einfach , so nach Gefühl - bis fest- , angezogen ....


    ratlose & irritierte Grüße

    Wer seinen eigenen Weg fährt, kann nicht überholt werden

  • irritiert bin ich ebenfalls, daher dachte ich das gehört in die Technikrubrik


    jetzt kommen welche mit höherer Zugfestigkeit rein und fertig...


    die Originalen sind wohl vergoldet bei dem Preis :rolleyes: 8o

    Think Different ;) Gruß Andy

  • Andy,


    Ich denke, dass ich bei mir auch mal profilakisch diese Schraube montiere. Hast Du für mich die Bezugsquelle und Artikelnummer?


    Grüße Case

  • Meine wurden beim Ausbau des Vorderrades (Reifenwechsel) selbstverständlich vom HH durch neue ersetzt. Die hatten schon leidvolle Erfahrungen gemacht...

    Es geht immer weiter-wie schnell, bestimmst Du selbst (von mir)

  • Schon sehr interessant, habe bisher auch NICHT gewechselt. Werde ich aber von jetzt an machen, wenn ich die Schrauben löse - oder TER kaufen!?


    Zum Reifenwechsel müssen die bei der SC30 aber NICHT ab, da die Gleirohre gedreht werden können, 18" hat manchmal doch Vorteile!

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

  • Hallo Thomas,


    wenn die Big auf 17" umgerüstet ist, muss man zum Radausbau leider die Bremssättel abbauen, nur Gleitrohre verdrehen reicht nicht mehr ;(.


    Aber wenn ich mir dann meine geilen Conti Race Attack anschaue - das entschädigt für alles :D.


    Uwe

  • Ich habe noch etwas Bedenken hinsichtlich der TER, seht mal die Anzugsmomente, die dafür vorgegeben werden: M8 "nur" 28,3 Nm


    hier (Tabelle unten)


    Und die Schraube in 35er Länge müsste gekürzt werden (hm, muß sie das?) um auf die originale 32er zu kommen, aber das wiederum ohne Erhitzen...


    Sonderanfertigung? Noch höhere Festigkeit / doch aus Stahl 12.9 (anderes Dehnverhalten)?


    Originale kaufen und immer wieder wechseln. Scheint mir einfacher / sicherer zu sein.


    Je mehr ich mir das Überlege: das Dehnverhalten der Schrauben ist nicht ganz unerheblich. Ich habe bisher Sicherungsmittel verwendet, um die Schrauben zusätzlich zu sichern. Ist aber gar nicht vorgeschrieben. Ohne Sicherungsmittel muß aber die Schraube zum befestigten Material hinsichtlich des Dehnverhaltens passen. Sonst lockern sich die Schrauben. 10.9 oder 12.9 ist damit nicht möglich, sofern es nicht dem Original entspricht (wie ist da die Festigkeit?). Bei Titan kenne ich mich gar nicht aus.

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas S. ()

  • Und noch eine Anmerkung: allein das Drehmoment kann eingehalten worden sein, trotzdem reißt die Schraube - auch eine neue!!!


    Wichtig ist hinsichtlich des Drehmoments auch, ob die Reibung im Gewinde / am Kopf (Auflagefläche) nicht durch äußere Einflüsse VERMINDERT wurde, z.B. duch Öl, wo es nicht hingehört.


    Damit bekommt man jede Schraube durch, wenn sich der vorgegebene Anzugswert am Limit der Schraube bewegt. Das scheint hier mit 31Nm der Fall zu sein.


    Ich muß mein Vorgehen hier auch noch mal kritisch bewerten - da habe ich wohl jahrelang was falsch gemacht! 8o

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)




  • Wieso eigentlich Dehnschrauben??
    Die Schrauben unterliegen doch nur Scherkräften in diesem Fall.
    Da machen doch Dehnschrauben gar keinen Sinn.
    Ich habe bisher auch immer die alten wieder benutzt , das muss ich mir beim nächsten mal aber überlegen.

    Gruß Michael
    Ist mir egal wer Dein Vater ist, solange Ich hier angle, läufst Du nicht übers Wasser !!!

  • Scher- oder Querkräfte dürfen bei Schrauben nicht auftreten. Die Flächenpressung muß ausreichend hoch sein, deshalb darf ein Setzverhalten / Dehnen nicht zur Abnahme der Flächenpressung führen.


    Z.B. mal ganz allgemein hier lesen, Seite 18:


    Technische Daten Schraubverbindungen


    Allerdings sind das hier keine Dehnschrauben. Diese haben immer einen verjüngten Schaft, der sich definiert dehnen kann (z.B. Zylinderkopfschrauben).

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

    3 Mal editiert, zuletzt von Thomas S. ()

  • Tja, da hab ich wohl auch 14 Jahre was falsch gemacht.
    Und weil mir noch keine von den Schrauben entzweigegangen ist... werde ich es auch weiterhin so machen.
    Ist mir lieber als nach Vorschrift und dann im Urlaub womöglich noch einen Schraubenkopf vermissen. Den werd ich dann sicherlich in Italien im August bekommen :::: nee, wohl eher nicht.


    Gruß
    n.e.Ralf

    BIG ONE-Herz-Chirurg
    [size=7]dieser Avatar wurde aufgrund außergewöhnlicher Leistungen verliehen und ist nicht übertragbar[/size]

    2 Mal editiert, zuletzt von n.e.Ralf ()

  • Thomas, da hast Du natürlich Recht.
    Ich wollte zum Ausdruck bringen, das Dehnschrauben hier nun wirklich garkeinen Sinn machen.
    Wenn die Schrauben nur lose drin wären, würden nur Scher und keine Zugkräfte auftreten.

    Gruß Michael
    Ist mir egal wer Dein Vater ist, solange Ich hier angle, läufst Du nicht übers Wasser !!!

  • Warum verwndet Honda so "schwache" Schrauben, die haben sich doch was dabei gedacht.
    Die Schraube ist offenbar das schwächste Glied in der Verbindung Schraube- Bremssatel. Wählen wir eine Schraube mit höherer Festigkeit wird das schwächste Glied das Innengewinde des Bremssatels, dann wird`s aber richtig teuer, wenn`s bricht.

    Gruss Peter
    keiner ist so schlau wie wir alle zusammen :D

  • So, nach ein paar Recherchen mein persönliches Fazit für Titan: FINGER WEG!!! (zumindest an der Bremse)


    Ich habe einfach mal einen anderen Beitrag kopiert, der das gut wiedergibt:


    Quelle


    "[..] Aber ich bin sowieso geheilt von der Idee mit Titan


    Habe mal bei uns in der Entwicklung und Konstruktion angeklopft. Folgendes Statment habe ich von einem unserer Techniker erhalten:


    Titan hat einen Wärmeausdehnungskoeffizient von 0.0000082 1/°C also halb so viel wie Stahl. In dieser Hinsicht also kein Problem


    Auch bezüglich der Zugfestigkeiten wird eine Titanschraube sicher halten.


    Problematisch ist das Elastizitätsmodul welches bei Titan etwa 105000N/mm² beträgt, Stahl hat 210000N/mm2.


    Ganz vereinfach gesagt bedeutet dies, während sich eine Schraube aus Stahl bei Überbeanspruchung verbiegt und sich langsam lösen könnte, wird eine Schraube aus Titan bei zu hoher Belastung plötzlich abreissen.


    Gerade bei Bremsen oder auch bei Zylinder Kopf und Zylinder Fuss sind die Schrauben beträchtlichen Wechselspannungen ausgesetzt. Ich würde somit die Titanschrauben nur bei statischen Verbindungen anwenden (Verschalungen, Getriebedeckel usw.) bei Teilen mit Wechselbeanspruchungen rate ich davon ab.


    Solltest du dich trotz dem für die Titan Schraube entscheiden, musst du beachten, dass Aufgrund der unterschiedlichen E Module auch das Anzugsmoment für Titan tiefer liegen wird. [...]"


    Habe und werde ich nicht prüfen, mir reichen meine eigenen Bedenken. Wie oben geschildert, Originalschrauben tauschen und wie vorgegeben anziehen - fertig.

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

  • in der Moto GP werden grundsätzlich Titanschräubchen in den Brembosätteln verwendet...


    wenn ich das nötige Drehmoment von 30Nm nicht überschreite, bleiben auch die M8 Gewinde der


    Sättel heil... ok die Titanen sind auch extrem kostspielig, Stahlis reichen ja auch

    Think Different ;) Gruß Andy

  • Jetzt mal ehrlich.... bissl "off the ground" , oder ? ;)


    Wer weis, warum Honda da empfiehlt, die Schrauben auszutauschen ? Ich halts nach wie vor für Unsinn und führe die eine abgerissene Schraube jetzt einfach mal auf "schlechtes Material" zurück. Bei meiner Suzi hatte ich schon Zylinderkopf- und Gehäuseschrauben etc. abgerissen, obwohl mit korrektem Moment & sauberem Material gerabeitet.


    Nichtsdestotrotz - aber eben auch nur weils die Bremse/Sicherheit ist- schmeiss ich die 4 Schrauben weg, hol mir 4 neue vom Schraubenhändler in ordentlicher Qualität für 2 Euro, pack ein Tröpfchen Loctite Sicherung drauf - und das wars.


    Vielleicht bin ich ja aber einfach nur zu "unängstlich". ?(


    Bin mal gespannt, was die Bedenkenträger so alles dazu meinen (ich meine nicht euch, Thomas/Andy)

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  • 20 Jahre Goldschwein-Gespann. Immer alles selbst geschraubt. Ich weiß nicht wie oft Bremssättel ab und wieder dran ohne Locketite und Drehmo-Schlüssel. Neue Schrauben habe ich nur für die Bremsscheiben genommen, weil das nach Rep-Anleitung Dehnschrauben waren. In die Sättel sind bis zum Schluss immer nur die alten Schrauben gekommen und es hat immer alles gehalten. Die Bremsen mussten auch was aushalten. Urlaubsgewicht waren rund 700 Kg.


    Heute berechnen die Fahrzeughersteller die kleinstmögliche oder eine genau definierte Haltbarkeit um Kosten zu sparen :evil:. Da hält auch mal ne Schraube nicht mehr lange.


    Das deckt sich auch mit den Aussagen von n.e. Ralf und Thomas S. Deren Moppeds sind ja auch schon etwas älter, da halten die Schrauben auch länger.


    Wenn ich mal wieder selbst ausbaue (im Moment keinen Bock drauf) werde ich wohl auch neue Schrauben nehmen. Hängt halt das Leben von ab,gelle.

    Menschen ohne Macke sind Kacke!


    Bleibt wie ich bin!
    Der Bremer Stadtquerulant!

  • Was mich bei der ganzen Sache stutzig macht, warum steht im Handbuch nichts vom austauschen der Schrauben?
    Wenn das so wichtig wäre, dann sollte da doch im Kapitel Ausbau des Vorderrades ein Hinweis stehen.
    Also ich hab da nichts gefunden.


    Peter

    Ein Haubentaucher, der nicht taucht, taucht nichts.

  • Zitat

    Original von Kutscher
    Was mich bei der ganzen Sache stutzig macht, warum steht im Handbuch nichts vom austauschen der Schrauben?
    Wenn das so wichtig wäre, dann sollte da doch im Kapitel Ausbau des Vorderrades ein Hinweis stehen.
    Also ich hab da nichts gefunden.


    Peter


    Hm, aber im WHB zur SC30 steht es definitiv drinn: NEW und 31 Nm, was das bedeutet ist in der Legende erklärt (und kann man sich denken). Keine Sicherungsflüssigkeit. Sowohl im Kapitel "Vorderrad" wie auch der "Bremsanlage" identisch beschrieben.


    Klärt ihr das mal bitte hinsichtlich der SC54, was da nun im WHB steht?

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

  • WHB hab ich leider nicht. Aber im Fahrerhandbuch steht nur Schrauben mit 31Nm anziehen.
    Ich werd aber die nächsten Tage mal beim HH einen Blick ins WHB wefen.


    Peter

    Ein Haubentaucher, der nicht taucht, taucht nichts.


  • Also mal abgesehen davon, daß ich mich durchaus selbst im positiven Sinn als BEDENKENTRÄGER betrachte ;):D ist dieses "Problem" nicht ganz ohne, da Thema BREMSANLAGE. Angst ist kein guter Ratgeber, Respektlosigkeit erst recht nicht ;) :D (nicht vor mir, vor der BREMSANLAGE!!)


    EBEN NICHT soll "Loctite Sicherung" da drauf. Und es sollen immer neue Schrauben verwendet werden. Fragt sich, warum. Normalerweise kenne ich solche Schraubverbindungen als gesichert, entweder durch Schraubensicherung im Gewinde der neuen Schrauben (deshalb immer neue nehmen) oder als WHB-Anweisung, Bindemittel aufzutragen.


    Ich habe ja keine neuen nie nicht verwendet, aber ich kann mich daran erinnern, immer Sicherungsflüssigkeit genommen zu haben. Woher kommt diese meine Einstellung? Habe ich Sicherungsmittel bei der Originalverschraubung entdeckt? Ich weiß es nicht mehr... Kann jemand sagen, ob bei den neuen Schrauben Sicherungsmittel in den Gewindegängen drinnen ist? Dann ist das schon ein Grund, neue Schrauben zu verwenden.


    Es gibt grundsätzlich zwei wichtige Aspekte:
    1. Ein bestimmtes Bindemittel im Gewinde der neuen Schrauben
    2. Eine "unbenutzte" Schraube mit dadurch ganz bestimmten Reibwerten am Kopf und am Gewinde (ggf. auch noch durch das anhaftende Sicherungsmittel)


    Damit wird sichergestellt, daß das angegebene Anzugsmoment zur notwendigen Flächenpressung paßt OHNE dabei die Schraube zu überdehnen. So sieht das aus.


    Also: haben die neuen Schrauben Sicherungsmittel im Gewinde? Ansonsten gilt wenigstens noch Punkt 2 - und man sollte das Bindemittel weglassen. 8o


    Wohlgemerkt rede ich nicht mehr von der Festigkeit der Schraube selber, da kommt für mich nur noch das Original in Betracht, aber das hatte ich ja schon ausgeführt, warum ich das so sehe. Bei dem Drehmoment kann es sich eigentlich nur um eine 10.9 handeln - mindestens.

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

  • Zitat

    Original von Kutscher
    WHB hab ich leider nicht. Aber im Fahrerhandbuch steht nur Schrauben mit 31Nm anziehen.
    Ich werd aber die nächsten Tage mal beim HH einen Blick ins WHB wefen.


    Peter


    Das stimmt! Im Fahrerhandbuch meiner SC30 steht davon auch nichts - und es ist das USA-Handbuch (die Amies stellen sich doch immer so an wegen der Produkthaftung). Sehr seltsam. Also darf nur die Werkstatt die Schrauben austauschen, der Fahrer darf nur die alten wiederverwenden! :rolleyes:


    Na gute Nacht! (das ist wörtlich zu nehemen)


    :D :D :D :D

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas S. ()

  • Zitat

    Original von Thomas S.
    Hm, aber im WHB zur SC30 steht es definitiv drinn: NEW und 31 Nm, was das bedeutet ist in der Legende erklärt (und kann man sich denken). Keine Sicherungsflüssigkeit. Sowohl im Kapitel "Vorderrad" wie auch der "Bremsanlage" identisch beschrieben.


    Klärt ihr das mal bitte hinsichtlich der SC54, was da nun im WHB steht?


    Hi Thomas, im SC54 WHB steht es in den Kapiteln "Vorderrad/Aufhängung/Lenkung" und "Hydraulikbremse" genauso drin wie Du es für die SC30 vorstehend beschrieben hast. Kleiner Unterschied. Bei der SC54 sollen die Halteschrauben mit 30 N-m angezogen werden.


    Ansonsten hat mich eure Diskussion jetzt auch etwas verunsichert.
    Als ich bei der SC30 das Vorderrad ausgebaut hatte und auf Grund der Angaben im SC30 WHB beim "Freundlichen HH" neue Halteschrauben bestellen wollte, hatte der mir seinerzeit gesagt das Geld kannste Dir sparen. Wir machen das bei Inspektionen auch nicht anders und es werden bei Inspektionen auch wieder die "alten" verbaut. Seitdem mache ich das auch so. Aber jetzt - wie gesagt, leicht verunsichert bin ich nun schon :o( Geschweige denn wie ich zukünftig bei der SC40 aufgrund fehlender Angaben der Anzugsmomente verfahren soll. Ganz schön kompliziert das an sich nicht so schwierige Thema :o(
    Grüße n.e.Carsten

    SC30 + SC40 + SC54 SA

    Einmal editiert, zuletzt von n.e.Carsten ()

  • Damit die Verunsicherung abgestellt wird, habe ich heute an HONDA geschrieben und um Aufklärung der Widersprüchlickkeiten gebeten.


    Zusätzlich habe ich unseren Schraubenexperten befragt. Sein Statement in übersichtlicher Kurzform:


    1. Die 8er Schraube ist mit 31 Nm schon sehr hoch belastet.
    2. Generell sollen diese Schrauben IMMER ERNEUERT werden (er kennt es nicht anders, das ist SICHERHEITSRELEVANT 8o).
    3. Die GERINGSTE, nicht visuell erkennbare "Verunreinigung" (dazu zählt bereits ein Hauch WASSER, aber insbesondere auch ein Hauch Bremsflüssigkeit, Öl, Kühlflüssigkeit, Wachs, HANDCREME) führt zu einer ERHEBLICH verringerten Reibung, so daß das Drehmoment vor dem Riß der Schraube nicht erreicht wird.
    4. Auch Sicherungsflüssigkeit setzt die Reibung herab. 8o
    5. Peinliche Sauberkeit erforderlich, nie mit Lösemitteln (z.B. WD40) arbeiten.
    6. TITAN ist nicht zum Dauereinsatz geeignet (nicht nur wegen der Materialfestigkeit, sondern auch wegen erheblicher Korrosionsgefahr)
    7. Andere Schrauben haben sicherlich andere Daten (Festigkeit, Korrosion, Reibung), passen also auch nicht.


    Aus diesen Gründen werden solche Schrauben eigentlich auch mit einem Anfangsdrehmoment plus Drehwinkel angezogen, das paßt besser. Man kann dann sogar die alten Schrauben weiterverwenden. Haben wir hier aber von HONDA leider nicht angegeben.


    Nein, um Fragen zuvorzukommen, wir stellen die Schrauben für HONDA nicht her, verdienen also nichts an der Empfehlung NUR DAS ORIGINAL zu nehmen. :D

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

  • Das wird 'ne Sch...schraube gewesen sein.
    Übel wird mir bei dem Geschreibsel von höherfestigen Schrauben an der Bremse. Wie die ganzen "Experten" die sich VA Schrauben ans ganze Moped tackern.
    Die halten viel weniger Scherkräften stand als normale Schrauben. Fürs Schutzblech okay, aber doch nicht für die Bremse!!
    Aber auch der Beitrag "Dehnschrauben" an der Bremse war grenzwertig schlecht. Ich kenne kaum jemanden(oder gar keinen) der die Schrauben wechselt. Gewinde gereinigt, Sicherungsflüssigkeit drauf und gut ist. Beim 6ten Reifenwechsel habe ich immer noch die ersten Schrauben drin.....und die lassen sich immer noch mit dem gleichen Drehmoment anziehen, und mit dem gleichen Kraftaufwand auch immer wieder lösen.

    Gruß Boris

  • Habe gerade das SF Reparaturhandbuch studiert: 31nm und austauschen! Wie habe ich das blos 30tkm überlebt 8o Und der Vorbesitzer hat auch nicht getauscht. Werde am Freitag bei der Inspektion wohl mal ganz schienheilig nachfragen.

    Grüße aus der Pfalz

  • Zitat

    Original von Boris
    Das wird 'ne Sch...schraube gewesen sein.
    Übel wird mir bei dem Geschreibsel von höherfestigen Schrauben an der Bremse. Wie die ganzen "Experten" die sich VA Schrauben ans ganze Moped tackern.
    Die halten viel weniger Scherkräften stand als normale Schrauben. Fürs Schutzblech okay, aber doch nicht für die Bremse!!
    Aber auch der Beitrag "Dehnschrauben" an der Bremse war grenzwertig schlecht. Ich kenne kaum jemanden(oder gar keinen) der die Schrauben wechselt. Gewinde gereinigt, Sicherungsflüssigkeit drauf und gut ist. Beim 6ten Reifenwechsel habe ich immer noch die ersten Schrauben drin.....und die lassen sich immer noch mit dem gleichen Drehmoment anziehen, und mit dem gleichen Kraftaufwand auch immer wieder lösen.


    Boris, was Du machst ist ja nichts anderes, als die meisten, einschließlich mir.


    Nimms mir nicht übel, aber Dein Beitrag ist, stellvertretend auch für andere, nicht hilfreich zur Klärung (Ob es neine Sch...schraube war - wir wissen es nicht. Und Scherkräfte sind überhaupt nicht erlaubt, s.o.). Es ist ja richtig, daß man keine anderen Schraubengüten verwenden sollte, da sich diese anders verhalten - aber daraus ergibt sich auch die rein technische Erklärung, neue Schrauben zu verwenden, wenn die mechanische Belastrung beim ersten Schraubvorgang so hoch ist, daß sich die Parameter der Schraube verändern (Festigkeit, Gleitfähigkeit, ggf. Original-Sicherungsmittel). Da sollte man einfach auf die Experten hören, ich hatte einen unserer Firma ja zusammenfassend zitiert. Seine Mimik über den "Unverstand" unserer Nichtmitglieder kann ich hier nur andeuten: "Wie teuer sind neue Schrauben?" ~ 2,50 € / Stück plus Porto "Und wo ist dann das Problem??? :rolleyes:"


    Und noch eine Aussage: Materialfehler kommen bei Schrauben so selten vor, daß man sie vernachlässigen kann. Als er das Bild von Andis Schraube gesehen hat (ich weiß, er hat da auch nur spekuliert) hat er spontan gesagt: sieht aus wie ÜBERDEHNT, also Drehmoment für den Schraubenfall zu hoch, weil z.B. zu leichtes Gleiten der Schraube, da hilft auch kein sehr guter Drehmomentschlüssel.


    Das ist hier kein Spaß! Warten wir doch die Antwort von HONDA ab. Hier der Text meiner Anfrage:


    "Fahrzeugtypen SC30 und SC54


    Guten Tag, eine Frage zur Technik.


    Im jeweiligen Fahrerhandbuch zu den Typen SC30 (CB1000) und SC54 (CB1300) gibt es im Gegensatz zum jeweiligen Werkstatthandbuch unterschiedliche Angaben, die unter Umständen Sicherheitsprobleme bereiten können. Eine Anfrage dazu bei einer Vertragswerkstatt ergab keine befriedigende Antwort.


    Es handelt sich um die Befestigung der vorderen Bremssättel an den Gabelgleitrohren, die mit der Flanschschraube M8x32, Teilenr. 90131-KBV-003, hergestellt wird.


    Abgesehen davon, daß das notwendige Anzugsmoment mal mit 30 Nm, mal mit 31 Nm angegeben ist, steht im Fahrerhandbuch NICHTS davon, daß die Schrauben jedes Mal erneuert werden sollen. Nur im jeweiligen Werkstatthandbuch steht die Anmerkung "NEU".


    Da diese Schraubverbindung bei jedem Reifenwechsel angefaßt wird, ist eine Beantwortung der folgenden Fragen wichtig.


    1. Welches Anzugsmoment soll angewendet werden?
    2. Sollen die Schrauben generell immer erneuert werden?
    3. Ist die Verwendung von Schraubensicherung erlaubt bzw. sicherer / unsicherer?
    4. Gibt es hier spezielle Vorgehensweisen oder neuere Erkenntnisse, die zu beachten sind (z.B. ölfreie Oberfläche, Drehmoment plus Drehwinkel)?


    Vielen Dank für Ihre freundliche Unterstützung, mit besten Grüßen


    Thomas S."

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Thomas S. ()

  • Zitat

    Original von Thomas S.
    [...]


    Und noch eine Aussage: Materialfehler kommen bei Schrauben so selten vor, daß man sie vernachlässigen kann. Als er das Bild von Andis Schraube gesehen hat (ich weiß, er hat da auch nur spekuliert) hat er spontan gesagt: sieht aus wie ÜBERDEHNT, also Drehmoment für den Schraubenfall zu hoch, weil z.B. zu leichtes Gleiten der Schraube, da hilft auch kein sehr guter Drehmomentschlüssel.


    [...]


    Korrektur: er hat nur hinsichtlich der Ursache spekuliert, die Schraube wurde aber eindeutig überdehnt. Der Experte hat das mit seinem geschulten Blick sofort erkannt, ich mußte noch mal nachfragen.


    Anhand der guten Aufnahme von Andi kann man es selbst MESSEN (der Maßstab spielt keine Rolle):


    Die Gewindegänge, die sich im Bremssattelgehäuse befanden, geben ein Maß für die (unveränderte originale) Steigung der Gewindegänge vor. Auf beiden Seiten in der Nähe des Bruchs wird der Abstand der Gewindegänge deutlich größer, da hat sich die Schraube gedeht bis sie reißen mußte. Nur warum - da können wir spekulieren, wobei ein Materialfehler SEHR SEHR unwahrscheinlich ist.

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

  • Hallo,
    ich für meinen Teil bin erschrocken über mich das ich den Punkt im WHB das die Schrauben erneuert werden müsse einfach überlesen habe.


    Denn es gibt eine Reihe von PKW-Bremsklotz-Sätzen bei denen die neuen Schrauben immer beiliegen.


    Und das die Schraube nicht nur Torsionskräfte und Zugkräfte sondern bei jedem Bremsen auch Scherkräfte überstehen muß steht ja außer Frage.


    Also bei mir kommen ab jetz immer neue Schrauben rein.

    Gruß der Eisen-Mike mit 2 x SC54 Naked.



    Deutschland Du schlachtest die Kuh die Du melken willst !!!