Bremssattelschrauben

  • Ich für meinen Teil meine, der Günter hat alles gesagt.


    Bravo den Ingeneuren und sonstigen Spezialisten, daß sie sich so viel Mühe geben und auch auf die Kritik hin nicht den Mut verlieren, ihr Wissen (das sehr kostbar ist), an alle, die sich dafür interessieren, weitergeben.
    Wer sich dafür nicht interessiert, kann es ja ignorieren.


    So manches Mal kann man mit diesem Spezialwissen seinen Schrauber beim "Pfusch" ertappen.....sie wissen es nicht besser oder (können oder dürfen) sich nicht weiterbilden.


    Da gibt es sicher Ausnahmen, wo der Chef seine Leute auf teure Lehrgänge schickt - alles zum Wohle des Kunden (und für seinen Verdienst), was sich dann (berechtigterweise) in den Stundensätzen der Werkstatt niederschlägt.
    Hier bekommt man das kostenlos, auch auf Hinterfragen antwortet der Thomas immer, auch wenn es für ihn noch so "lächerlich" erscheinen mag.


    Ich bin jedenfalls dankbar für die technischen Eräuterungen, auch wenn ich manchmal als "Streber" :D hingestellt werde...

    Es geht immer weiter-wie schnell, bestimmst Du selbst (von mir)

  • Genau. Vetragt Euch und wartet mal die Antwort von Honda ab.


    Mir ist halt auch eine neue Schraube abgerissen, ohne geschmiertes Gewinde und bei korrektem Anzugsmoment.
    Kann natürlich daran liegen,dass mein Dremo zu billig war ;(
    Dass ich die neuen Schrauben nun mit weniger Drehmoment anziehe, kann doch auch keine Dauerlösung sein.


    War echt peinlich, als ich abermals neue Schrauben kaufen musste.
    Im Gesicht des Verkäufers konnte ich es lesen: "Warum bringt der sein Möppi nicht zu uns in die Werkstatt, wenn er zu blöd ist, eine Schraube festzuziehen?".


    Gruß Uwe

  • Ich setze trotzdem auf Titan Bremssattelschrauben.
    Hier gibt es speziell für die Dicke Schrauben.


    Grüße Case

  • Obwohl Titan nicht das von HONDA vorgegebene Drehmoment aushält, setzt Du trotzdem auf diesen Werkstoff? ?(


    Das ist sehr mutig. Mag sich jeder ein eigenes Bild machen:




    DIN 17851 TiAL6V4 - 6 % Aluminium 4 % Vanadium


    Zugfestigkeit 900 - 1050 N/mm² (entspricht Stahl 10.9)
    Streckgrenze 0,2% 830 - 880 N/mm2
    Dichte 4,5 kg/dm3
    E-Modul 110000 N/mm2 (etwa nur die Hälfte von Stahl)


    Einsatzgebiete: [Rennsport]
    - Bremshalterungen
    - Bremszangen
    - Motorhalterungen
    - Stoßdämpferbefestigungen
    - Gabelbrücken


    Anzugsmomente Ti6Al4V in Nm


    M3 1,73
    M4 3,57
    M5 6,9
    M6 11
    M8 28,3 >>>>> HONDA verlangt 31
    M10 57,6
    M12 97,5
    M14 155,2
    M16 235,7

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

  • hätte ich doch nur im Entferntesten geahnt was so ein Schräubchen auslösen kann... :D


    PS:


    wären meine Handgelenke noch zu 100% intakt, niemals nie würde ich eine Gedore besitzen,


    ja ich schäme mich dafür ;)

    Think Different ;) Gruß Andy

  • Danke Günther. Ich bin in mich gekehrt, habe versucht gegen mein Inneres anzukämpfen - und bin zu dem Schluss gekommen, dass dein kleines "Gutachten" wirklich haargenau zutrifft.


    Man (Möppimann sozusagen) muss sich auch mal Fehler eingestehen können - das fehlte mir wohl bisher.


    Du hast mein Weltbild verändert - das wirkt sich sogar bis auf meine Forumssignatur aus.


    Ich weis nicht, wie ich dir wirklich danken kann, Günther.


    Ich versuchs mal so: DANKE DANKE DANKE !!!


    Kaltegepresste Lindenblütenteegrüsse
    vom Möppi

    2005-2023 : Lieber mit ner alten Zündapp zum Baggersee, als mit ner neuen Honda zur Arbeit

    Vorbei. Ab 03/2023 nur noch Baggersee, egal mit was.... 8)

  • Zitat

    Original von Thomas S.
    Obwohl Titan nicht das von HONDA vorgegebene Drehmoment aushält, setzt Du trotzdem auf diesen Werkstoff? ?(


    Das ist sehr mutig. Mag sich jeder ein eigenes Bild machen:


    Was ich mutig finde, ist wenn man seine Bremssattelschrauben mit 31 Nm anzieht. Was dann passieren kann, haben wir auch bereits zu Gesicht bekommen.


    Ich ziehe meine Titanbremssattelschrauben mit 28,3 Nm an, auch wenn Honda dies anders sieht. Selbst wenn ich meine Titanschrauben vierzig mal anziehe, bleibt trotzdem alles heil.


    Grüße, Case

  • Titan TiAL6V4 entspricht in seiner Festigkeit Stahl 10.9, aber wegen der anderen schlechteren Materialeigenschaft E-Modul ist das Anzugsmoment für Ti6Al4V in M8 nur mit 28,3 Nm angegeben.


    Eine Stahlschraube M8 gleicher FESTIGKEIT (10.9) kann dagegen bei gleichen Schraubbedingungen mit 40,1 Nm angezogen werden. Die Reserven sind also viel höher, ebenfalls die Flächenpressung.


    Warum Andis (und andere Schrauben) bei Verwendung eines mit 31 Nm eingestellten Drehmomentschlüssels versagt haben ist mit der Materialeigenschaft nicht zu erklären, es muß also andere Gründe geben, z.B. Gleitmittel, Vorschädigung, falsches Material. Egal was es war, es kann auch die Titanschraube betreffen, die dann sogar eher versagen wird.


    Es ist also schon mutig, auf Titan zu wechseln.

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

  • Dieser Argumentation kann ich folgen. Es erscheint mir sehr wahrscheinlich, dass die original Honda-Schrauben nicht die erforderliche Qualität aufweisen. Entsprechend macht es u. U. Sinn nach qualitätsvollen Stahlschrauben im Zubehörhandel zu recherchieren.


    Kannst Du uns diesbezüglich einen Hersteller empfehlen, von dem man Schrauben beziehen kann, die die von Dir beschriebenen Qualitätskriterien erfüllen?


    Grüße Case

  • Zitat

    Original von Case
    Dieser Argumentation kann ich folgen. Es erscheint mir sehr wahrscheinlich, dass die original Honda-Schrauben nicht die erforderliche Qualität aufweisen. Entsprechend macht es u. U. Sinn nach qualitätsvollen Stahlschrauben im Zubehörhandel zu recherchieren.


    Kannst Du uns diesbezüglich einen Hersteller empfehlen, von dem man Schrauben beziehen kann, die die von Dir beschriebenen Qualitätskriterien erfüllen?


    Grüße Case


    Zum Ersten: das kann tatsächlich sein, wäre aber nur mit einem Materialtest der beanstandeten Schrauben nachzuweisen.


    Zum Zweiten: leider ein klares NEIN. Deshalb empfinde ich auch X(


    Das liegt daran, daß ich nicht die erforderlichen Daten kenne. Selbst berechnen könnte ich das auch nicht, selbst wenn ich alle Parameter der Bremssattelbelastung hätte, da mir dazu die Kenntnis fehlt.


    Normalerweise gibt es für jedes Normteil ein Datenblatt / Zeichnung, in dem das Teil vollständig beschrieben wird (Maße, Güte, Oberfläche, etc.). Wenn man diese Daten hat, kann man bei verschiedenen Herstellern nachfragen, ob diese so etwas im Lieferumfang haben und dann natürlich austauschen. Aber auch da kann es ja Fehler geben...


    Ob wir diese Daten noch erfahren werden, liegt an der Offenheit von HONDA, die ich ja gerade anteste. Mal sehen, was herauskommt.


    Also bleibt vorerst nur die HONDA-Schraube, da unter Ableitung über das Anzugsmoment eine Festigkeit von 10.9 vorliegen dürfte und das eben immer noch deutlich sicherer ist als ein Eigentest mit anderem Material.


    Wenn wir die Daten nicht erfahren, bleibt es beim jetzigen Status: wir wissen nicht, was das Versagen ausgelöst hat und können eigentlich nichts ändern.


    Andy


    Es ist keine HV-Verschraubung. Besser geeignet dazu ist die Übersicht im 1. Kapitel von Würth hier. Aber Achtung: die Schraube von HONDA hat einen Flansch (feste Unterlegscheibe), das paßt also nicht ganz.

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas S. ()

  • Hallo Gemeide,


    frisch aus dem Urlaub zurück habe ich mit Schrecken diesen Fred gelesen - und bin entsetzt!


    Das Thomas S. und sein Wissen preisgibt finde ich toll und absolut interessant - ich schätze diese Art der kompetenten Beiträge sehr. Mann kann auch gerne mal Blödsinn machen, aber bei sicherheistrelevanten Bauteilen merke ich dann doch mal auf, da hört der Spaß auf! --> weiter so!
    Der Thomas S. versucht entsprechend dieses Thema seriös zu behandeln und wird - meiner Meinung nach - von einigen wenigen behindert und blöd angemacht. Ist unnötig und nicht Sinn des Forums!


    Wen diese - doch sehr technische - Infomationen "stören", "belästigen" oder persönlich in seinen tiefsten Überzeugung berühren, sollte nicht mit Beleidigungen reagieren.


    Ich habe bis dato auch immer die alten Schrauben verwendet, Drehmoment mit Schlüssel analog zu Angaben aus einem Handbuch für die Sevenfifty. (Hinweis: bin SC 40 Treiber, da gibt es keine Lektüre!)


    Ob ich die Schrauben künftig wechseln werde weiß ich noch nicht - bin da jetzt doch verunsichert. Werde mich aber selbst noch schlau machen, und dann zu meiner persönlichen Entscheidungsfindung kommen.


    Über diese doch komplizierten Zusammenhäneg habe ich mit noch Gedanken gemacht! Seit knapp 30 Jahren bin ich mit Moppeds konfontiert und habe alles selbst geschraubert - aber das war mir neu.
    Ich leistete mir vorletztes Jaht meinen ersten Drehmomenstchlüssel von GEDORE - und war stolz wie Oskar! Vorher gings nur mit Gefühl.


    Hinweis: Bei der Reifenorgie zum Testen der Reifensätze von BRIDSTONE wuden auch nicht bei jedem Satz die Schrauben gewechselt, der Clemens von Bridgestone hat da wohl auch nix von gehört!


    Aber das ist alles kein Problem - andere mögen ja dumm sterben - ich nicht! Ich bin froh, wenn ich Info´s bekomme - ob ich sie dann verwende ist meine Sache.


    Also noch mal - weiter so Thomas S.



    Gruss vom vadder

    Alles wird gut...oder auch nicht

  • Also bei der SF habe ich auch noch nie gewechselt, obwohl das im Reperaturhandbuch steht, was ich gerade festgestellt habe. Ich kenne auch keinen, der das macht Allerdings ist die Bremsanlage der CB1300 natürlich etwas anderes. Ich habe bei der inspektion mal gefragt:


    1 Natürlich verhällt sich die Werkstatt streng nach Vorschirft.
    2 Keine Dehnschrauben, das wäre unverantwortlich.
    3 Inoffiziel: Natürlich besser Loktite als gar nix.


    So wie ich als Laie es vertehe geht es einzig und alleine, darum, das die Schraube sich nicht lockert und daß sie nicht überdehnt wird. Aber natürlich sichert sich HONDA durch solche Vorgaben ab. Dann sollte die Schrauben aber nicht so unverschämt teuer sein !!!!

    Grüße aus der Pfalz

    Einmal editiert, zuletzt von haraldS50 ()

  • Fakt ist doch aber, daß die Schraube bei mehrmaliger Verwendung und korrekter Handhabung nicht an Qualität verliert. Darum geht es doch hier. Viele fühlen sich doch verunsichert, weil der Eindruck entsteht, die Schraube taugt nach einmaligem Gebrauch nichts mehr. Das stimmt aber nicht. Wichtig ist die richtige Behandlung.
    Klar sind neue Schrauben klasse. Und Honda sichert sich im Rahmen der Produkthaftung auch richtig(korrekt) ab.
    Meine Bremssattelschrauben waren ab Werk mit Flüssigsicherung gesichert.
    Außerdem steht im normalen Handbuch der SC 30 z.B. nichts von Auswechseln der Schrauben!!
    Es ist vielmehr der korrekte Umgang mit Drehmomentschlüssel(Werkzeug generell) gefragt. Grobmotoriker kriegen auch neue Schrauben weich!

    Gruß Boris

  • Ob gerade diese Schrauben bei mehrmaliger Verwendung NICHT an Qualität verlieren, ist hier noch nicht gesagt und entschieden. Gerade durch das doch scheinbar grenzwertige Anzugsdrehmoment erfährt die Schraube eine Zugbelastung. Nach einer gewissen Zeit baut möglicherweise der verwendete Stahl diese inneren Spannnungen ab. Er verändert sich in seinem Gefüge. Beim nächsten Lösen und Wiederanziehen siehts mit der Stabilität dieser Schraube möglicherweise wieder ganz anders aus. Das ist mal so meine laienhafte Vorstellung möglicherweise ablaufender Vorgänge. Da ich nur Menscheninschenör bin, ist meine Denke auch eine andere. Möglicherweise liege ich da völlig falsch.

  • Zitat

    Original von Boris
    Fakt ist doch aber, daß die Schraube bei mehrmaliger Verwendung und korrekter Handhabung nicht an Qualität verliert. Darum geht es doch hier. Viele fühlen sich doch verunsichert, weil der Eindruck entsteht, die Schraube taugt nach einmaligem Gebrauch nichts mehr. Das stimmt aber nicht. Wichtig ist die richtige Behandlung.
    Klar sind neue Schrauben klasse. Und Honda sichert sich im Rahmen der Produkthaftung auch richtig(korrekt) ab.
    Meine Bremssattelschrauben waren ab Werk mit Flüssigsicherung gesichert.
    Außerdem steht im normalen Handbuch der SC 30 z.B. nichts von Auswechseln der Schrauben!!
    Es ist vielmehr der korrekte Umgang mit Drehmomentschlüssel(Werkzeug generell) gefragt. Grobmotoriker kriegen auch neue Schrauben weich!


    Um die geht`s hier doch gar nicht, gelle?

    Es geht immer weiter-wie schnell, bestimmst Du selbst (von mir)

  • Doch, auch.


    Die Flanschschraube M8x32, Teilenr. 90131-KBV-003, findet sich bei der CB500, CB1000, CB1300, ST1300 und was weiß ich noch für anderen Modellen.


    Zumindest bei der SC30 UND der SC54 sind die Montageanweisungen dazu identisch. Nur im Werkstattbuch steht was von Erneuern.


    Die Schraube kann auch altern, wenn sie nur ein Mal verwendet wurde. Dazu reicht es bereits, wenn sie beim ordnungsgemäßen Festziehen einer ungleichmäßigen Dehnung ausgesetzt wird, weil die Auflagefläche des Kopfes nicht im rechten Winkel zur Drehachse steht (Fertigungstoleranz oder der Abnutzung der Auflage an den Gleitrohren).


    Und wie sieht eine Schraube nach der ersten Benutzung aus, sind Riefen hinzugekomen, die beim nächsten Anziehen stärker bremsen als die Originalbeschichtung? Dann wird die Flächenpressung geringer ausfallen, da Antriebsenergie in Reibung und nicht in Zugkraft umgesetzt wurde.


    Nur zwei Beispiele, es gibt vieles zu beachten, und dabei müssen auch die anderen Bauteile und Materialien der gesamten Schraubverbindung mit einbezogen werden.


    Vom GEFÜHL her kann die Schraube wiederverwendet werden. Aber wir kennen nicht die Überlegungen (oder negativen Erfahrungen), die HONDA dazu veranlaßt haben, die Anweisung zum Wechseln zu geben.


    HONDA macht es sich dabei sicherlich nicht leichter als andere Unternehmen. Oder ist es besser, eine zur Sicherheit beitragende Anweisung nicht zu veröffentlichen, weil der Kunde mit etwa 10% Mehrkosten beim Reifenwechsel rechnen muß? Klar könnten die Schrauben preiswerter angeboten werden, aber vielleicht sind sie auch "handverlesen".


    Denn vielleicht machen sich die zuständigen Ings. schon lange Gedanken, statt M8 doch lieber M10 für zukünftige Neuentwicklungen zu nehmen. Nur der Einkauf mauert bei 6 Euro-ct Mehrkosten pro Stück noch. So mal als Denkanstoß hier angeführt. Es gibt Gründe für die eine oder andere Entscheidung.


    Sehr viele "vielleicht", nicht war?




    Meine Frage, ob die NEUEN Originalschrauben ein Sicherungsmittel im Gewinde haben, wurde von keinem bisher beantwortet. Könnt ihr euch nicht mehr erinnern? Uwe K. z.B.? Sag doch mal...

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

  • Ach, ist das schön hier...und was bin ich so froh, daß ich das Ding nicht vor ein paar Tagen geschlossen habe, als es anfing unappetitlich zu werden...


    "Es ist alles gesagt, ausreichend uminterpretiert, da kommt nix sinnvolles mehr", lag mir auf der Zunge (in den Fingern) und zu den Thread.


    Aber es gibt ja doch noch mehr Meinungen und technische Aspekte. :D


    Um den Moppedfahrer (und auch ein wenig mich) mal in Schutz zu nehmen:
    Es gibt ja mehrere Arten, mit Technik umzugehen. Hier sind jetzt zwei heftig aufeinander geprallt. Die ingenieurmäßige, die MichaelCB1300 und ThomasS. hier vertreten und die pragmatische, Moppedfahrer und ich, nur als Beispiel.


    Und, mit Verlaub, beide haben doch ihre Berechtigung.


    Es ist doch völlig klar, daß bei einer wichtigen Schraubverbindung Anzugsmoment, Dehnfaktor, E-Modul des Materials, Kraftverlauf der Verbindung, Materialpaarung, Gewindesteigung und -feinheit und Reibungsverhältnisse eine enorme Rolle spielen. Der Thomas ist hier mehr als Gold wert, wenn er uns mit diesbezüglichen Informationen versorgt. Das meine ich nicht ironisch. Danke dafür, Thomas.


    Andererseits muß man doch im Schrauberalltag auch irgendwie zurechtkommen. Dem Andy hilft ja kein E-Modul, wenn er seinen Gedore auf das vorgeschriebene Moment einstellt und die Schraube trotzdem abreißt. Zack. Dann war die Schraube Murks, der vorgeschriebene Wert falsch oder wegen Korrosion oder Schmierung unpassend oder der Schlüssel falsch geeicht. Was kann es denn sonst noch sein, außer Fehlbedienung, die ich vom Andy mal nicht annehme?


    Mit Drehmoment nach Werksvorschrift habe ich auch schon Gewinde gekillt. Meist aber das im Aluteil, während die Stahlschraube nur gelacht hat. Dann hilft nur noch Ensat, Helicoil und Co (wenn dafür Platz ist).


    Manchmal, ganz jenseits jeder Werksvorschrift, kommt man im Schrauberalltag vielleicht also doch besser zurecht, wenn man auf sein Gefühl vertraut beim Anziehen der Schrauben? Vielleicht.


    Nochmal zur Klarstellung: Das macht, wer Selbstvertrauen hat. Und sich der technischen Konsequenzen bewußt ist. Keinesfalls ist das ein empfohlenes Vorgehen. Von wem auch immer. Der Thomas ist hier der Maßstab, der hat Ahnung und daran sollte man sich halten. Klipp und Klar.


    Ist denn schon mal jemandem eine Bremssattelschraube im Fahrbetrieb abgerissen oder verloren gegangen? Durch Scherkräfte beim Bremsen oder weil sie nicht nach Werksvorschrift festgezogen war? Das wäre doch mal interessant zu wissen und deutlich aufschlussreicher als Abrisse bei der Montage.


    Grüße
    Bernhard

    Ich weiß nicht immer, wovon ich rede, ich weiß aber, daß ich Recht habe...
    Muhammad Ali, der sich solche Aussage leisten konnte...

  • Zitat

    Original von Thomas S.
    Meine Frage, ob die NEUEN Originalschrauben ein Sicherungsmittel im Gewinde haben, wurde von keinem bisher beantwortet. Könnt ihr euch nicht mehr erinnern? Uwe K. z.B.? Sag doch mal...


    Haben sie, Thomas. Jedenfalls bei der SC54.
    (Aus dem Kopf und ohne Gewähr. Ich geh' nachschauen. Aber erst heute Abend.)


    Grüße
    Bernhard

    Ich weiß nicht immer, wovon ich rede, ich weiß aber, daß ich Recht habe...
    Muhammad Ali, der sich solche Aussage leisten konnte...

  • Danke, Bernhard, für die Info. Dann ist die Sache eigentlich klar - für mich jedenfalls - welche Schrauben ICH in Zukunft IMMER NEU kaufe. Trotzdem: mal sehen, was HONDA noch sagt.


    Natürlich kann doch jeder machen, was er will. Und was Du ausdrücken willst, ist mir schon klar.


    Das von Dir aber ignoriert wird, was Michael zu einer Untersuchung über das menschliche Vermögen, einen Drehmomentschlüssel entbehrlich zu machen, sagte, das stimmt mich etwas traurig. Da vermisse ich eine gewisse Balance. Hoffentlich übernehmen nicht noch mehr Selbstschrauber Deine Überlegung.


    Ist Dir nicht klar, daß Du als Mensch nicht in der Lage bist, beim Anziehen festzustellen, ob Du die Streckgrenze bereits erreicht hast? Wenn Du damit meinst, Du bemerkst es, wenn die Schraube sich dehnt... da hast Du bereits weit mehr Kraft als zugelassen aufgebracht.


    Interessant ist aber der Bereich VOR dem Begin der Streckung. Da ist NICHTS zu bemerken, weder mit noch ohne Drehmomentschlüssel.


    Und wenn Du deshalb zu wenig anziehst, ist es auch nicht in Ordnung. Nein, es macht einfach keinen Sinn, so bei sicherheitsrelevanten Schraubverbindungen vorzugehen.


    Zu Deiner letzen Frage: es ist Dir sicherlich bewußt, das man sie nicht , wie von Dir gefordert, beantworten kann. Denn selbst dieses Beispiel kann nicht belegen, warum die Schraube weg ist.


    Firmeninterna wird HONDA zu diesen sicherheitsrelevanten Fragen auch nicht veröffentlichen...


    Technisch ist das Thema schon lange durch, wie Du richtig bemerkt hast. Ich habe nur viele Wiederholungen angebracht, weil ich (nicht ganz unbegründet) den Verdacht habe, daß einiges nicht so recht verstanden wurde. In so einem Forum ist es ja auch schwierig, die Überlegungen der anderen Teilnehmer zu erkennen, es ist ja kein echter Dialog. In einem direkten Gespräch wären wir nach 30 min komplett mit dem Thema durch gewesen.

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

  • Zitat

    Original von Thomas S.
    Das von Dir aber ignoriert wird, was Michael zu einer Untersuchung über das menschliche Vermögen, einen Drehmomentschlüssel entbehrlich zu machen, sagte, das stimmt mich etwas traurig. Da vermisse ich eine gewisse Balance. Hoffentlich übernehmen nicht noch mehr Selbstschrauber Deine Überlegung.


    Kein Grund zur Traurigkeit, Thomas.
    Daß niemand einen Drehmomentschlüssel im Arm hat, habe ich viel weiter oben schon mal angemerkt. Auch und gerade dem sympatischen Michael gegenüber...Ignoriert hatte ich das nicht.


    Was mich traurig macht, ist, daß keiner liest, was man vorher im Thread schon gesagt hat. Immer wird nur gerade auf den letzten Beitrag Bezug genommen und alles vorher Gesagte ignoriert. Das macht es so mühsam und mißverständlich. Liegt wohl am Internet und der Art der Kommunikation. Egal, was soll's?


    War jetzt ein wenig OffTopic. Sorry. Bitte weitermachen mit dem Thema.


    Grüße
    Bernhard

    Ich weiß nicht immer, wovon ich rede, ich weiß aber, daß ich Recht habe...
    Muhammad Ali, der sich solche Aussage leisten konnte...

  • bernhard, ja mir ist schonmal eine Bremssattelschraube an meiner alten VFR vor 10 Jahren entgegengekommen. Ist mir beim Putzen aufgefallen. Hab im Fahrbetrieb nix gemerkt, dass sie locker war. Hab mit Locticte Gewinde beschmiert und festgezogen, OHNE DREHMOMENT(schäm). Ursache: Irgendeiner hat sie falsch angezogen, ich war der achte Besitzer mit damals 74.000 km. Nicht auszudenken, wenn zwei Schrauben sich auf einer Seite verabschieden ?!

  • Um die Sache etwas aufzulockern: Ich habe ein Spray in der Garage von der renomierten Fa. MOS. Zitat Gebrauchsanleitung: Gewinde einsprühen und Anzugsdrehmoment um die Hälfte reduzieren. Das habe ich mich nie getraut. benutze das Zeug um Korrosion zwischen Stahl und Alu zu verhindern. Klappt bestens. Allerdings benutze ich es nicht an den Verschraubungen der Bremsen.


    [SIZE=7]Und ja, ich habe alle Beiträge hier gelesen.[/SIZE]


    Warum wird soetwas hergestellt? Ist das ein tolles Mittel? Oder ist die Empfehlung in der Gebrauchsanleitung unverantwortlich?

    Menschen ohne Macke sind Kacke!


    Bleibt wie ich bin!
    Der Bremer Stadtquerulant!

  • Ich würde ausnahmslos neue Originalschrauben verwenden! Wenn man mal überlegt, wieviele Teile an's Motorrad geschraubt werden, die nur der Optik oder der Akustik dienen und was das dann kostet ... 8o


    Da spielt der Preis bei solchen sicherheitsrelevanten Teilen (für mich) eine untergeordnete Rolle.


    Wenn auf der Originalschraube schon ein Sicherungsmittel aufgetragen ist, würde ich auch nicht einfach ein anderes Sicherungsmittel nehmen, weil das Originale ja auch bestimmte Gleiteigenschaften hat ... :rolleyes:


    Grüße, Rolf

  • Zitat

    Original von Wuchtbrumme


    Um die geht`s hier doch gar nicht, gelle?


    Ich weiß....

    Gruß Boris

  • Zitat

    Original von bernhard


    Haben sie, Thomas. Jedenfalls bei der SC54.
    (Aus dem Kopf und ohne Gewähr. Ich geh' nachschauen. Aber erst heute Abend.)


    Grüße
    Bernhard


    Brauchst nicht extra gucken gehen, ich kann mich an die rote Färbung beim Kauf Anfang dieses Jahres noch gut erinnern.

  • Hallo Thomas,


    ich erinnere mich auch noch daran, dass in den ersten Gewindegängen der neugekauften Schrauben ein mattes hellrotes Zeugs war. Heute habe ich bei allen 4 Schrauben im Bremssattel und 2 gebrauchten Reserveschrauben in der Schublade nachgeschaut.
    An keiner der Schrauben sind noch nennenswerte Spuren dieser Substanz zu sehen.
    Die neuen Schrauben ließen sich auch nicht mit bloßen Fingern bis zum Aufsetzen des Kopfes einschrauben, die gebrauchten schon...


    Die verminderte Reibung könnte ein Grund für das Überziehen der leichtgängigeren Schrauben sein, aber warum mir eine neue Schraube abgerissen ist, erklärt sich für mich daraus immer noch nicht.


    Und: Warum hat Honda das Anzugsmoment von 31 (SC30)auf 30 Nm (SC54) zurückgenommen? Gab es vielleicht doch Probleme, weil man zu nah an der Grenze für eine 8mm - Schraube war?


    Und: Warum hatte mein Freundlicher nur 3! Schrauben im Laden? Wenn die jedesmal ausgetauscht würden, müsste er die säckeweise im Laden horten. Fragen über Fragen.


    Gruß Uwe

  • Hallo Uwe,
    man hat das Drehmoment bei der SC54 nicht heruntergenommen???
    In meinem Fahrer Handbuch Seite 128 Absatz 5. steht 31 Nm.
    Weiter steht dort: Falls Sie beim Einbauen keinen Drehmomentschlüssel zur Verfügung haben,lassen Sie den Einbau möglichst bald von ihrem Honda Händler überprüfen.
    Warum steht im Handbuch nichts von Schrauben tauschen.
    Wenn Honda sicher gehen möchte wegen Haftung und so, gehört es doch dort rein.
    Bin ja wirklich gespannt,was oder vielmehr ob Honda dem Thomas antwortet.
    Ich überlege gerade, ob der Honda Mechaniker bei den Inspektionen diese Schrauben auf Festigkeit überprüft, und wie er das macht??

    Gruß Michael
    Ist mir egal wer Dein Vater ist, solange Ich hier angle, läufst Du nicht übers Wasser !!!

  • Da mach dir mal keine Gedanken Michel.
    Ich sag jetzt mal so pauschal: Es gibt keinen Händler der die tauscht.
    Ich hab jetzt mal zwei Händler gefragt und die haben mich angesehen als käme ich vom Mars oder so.


    Peter

    Ein Haubentaucher, der nicht taucht, taucht nichts.

  • Hallo Leute und danke für die Bestätigung des Sicherungsmittels. Das allein bedeutet eigentlich schon, daß man sie auch neu beschafft. Da gleiche Teilenummern vorliegen gilt das auch für die SC30.


    Mal sehen ob HONDA etwas Definitives von sich gibt. Ich erwarte ja schon, daß die sagen, warum im FAHRERHANDBUCH nix vom Wechsel drinnsteht.


    So, jetzt gehe ich mal ein wenig offline zu diesem Thema, es ist wirklich alles gesagt, zum jetzigen Zeitpunkt. Melde mich wieder, wenn HONDA geschrieben hat.


    ****************


    Ich hatte heute keinen guten Tag. Eine nette Kollegin (37) aus unserem Büro ist plötzlich zusammengebrochen und mit Verdacht auf Schlaganfall in die Klinik gekommen, sieht gar nicht gut aus, war nicht mehr ansprechbar. Bin etwas daneben.

    Grüße von
    BIG Biker Thomas S. :)

  • Übrigens kann man dieses Thema in allen gängigen Markenforen verfolgen. Im VFR Forum zum Beispiel.....letztendlich fängt einer an, und die threads ufern regelmäßig aus. Einer ist Schlosser, einer arbeitet bei Airbus, der nächste ist Metallurge, der übernächste klebt die Sättel mit Backeband fest, usw.....
    Gefährliches Halbwissen mischt sich mit Schlaumeierei, Leichtsinnigkeit mit Übervorsichtigkeit.
    Ich kenne keinen, der Bremssättel verloren hätte, aber viele die Gepäckstücke in voller Fahrt verlieren, weil sie zu blöde sind eine Rolle vernünftig zu befestigen. Manche eifern über Schrauben und deren Festigkeit, aber nehmen Kettenschlösser bei 100 PS Kisten.
    Aber mir scheint, daß das Bremssattelbefestigungsschraubenwiederneubeschaffenundeventuelleinklebenproblem erst existiert, seit es das Netz gibt. Wie haben wir bloß früher die Bremsen fest gekriegt...

    Gruß Boris

  • "Wie haben wir bloß früher die Bremsen fest gekriegt... "


    Mit Draht, Spaxschrauben, Klebeband..... :D :D :D


    Passt schon, das Ganze ufert aus. Wie schon mehrfach geschrieben wurde, ist die Vorschrift, neue Schrauben zu verwenden sicher nur eine Folge der Produkthaftung. Um möglichst sicher zu sein, schreibt man es vor....von wegen: Hätten Sie neue Schrauben genommen, wäre das nicht passiert! So oder ähnlich könnte dann ein Richterspruch lauten, nachdem die Ursachenforschung ein zu sehr gedehntes Schraubengewinde ergeben hat.
    Vielleicht ist schon mal ein ganz dickes Ding passiert... 8o

    Es geht immer weiter-wie schnell, bestimmst Du selbst (von mir)

  • Zitat

    Original von Kutscher
    Da mach dir mal keine Gedanken Michel.
    Ich sag jetzt mal so pauschal: Es gibt keinen Händler der die tauscht.
    Ich hab jetzt mal zwei Händler gefragt und die haben mich angesehen als käme ich vom Mars oder so.


    Peter



    hab heute meinen HH (das ist der, meines Vertrauens) auch gefragt -> Kopf schütteln ist ne freundliche Umschreibung der Reaktion; - Hm ?

    Wer seinen eigenen Weg fährt, kann nicht überholt werden

  • Ist schon komisch....liest überhaupt ein Schrauber das WHB - oder arbeiten die nach dem Motto: Ha`m wir immer schon so gemacht!...?
    Erst wenn die nicht mehr weiter wissen, lesen sie nach.
    Das kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

    Es geht immer weiter-wie schnell, bestimmst Du selbst (von mir)

  • Ich auch noch mal:


    Das ganze Thema hatten wir schon mal. Wenn man "ALOC Schrauben" googelt, findet man eine Menge Hondaforen, in denen genau das diskutiert wird.


    Daß die Bremssattelschrauben selbssichernde ALOC-Schrauben sind, steht auch so im Handbuch. Vermutlich gibt es auch nur deshalb die Tauschvorschrift:
    "Selbstsichernde ALOC-Schraube, nicht wiederverwenden"


    Ob 30 oder 31 Nm macht wohl nicht so einen großen Unterschied. Die Schrauben für die hintere Bremsscheibe sind auch M8er und mit Sicherungsmittel. Die sollen sogar mit 42 Nm angeknallt werden (gut, evtl. andere Stahlqualität).


    Nur mal so wild spekuliert: Könnte doch sein, daß bei leicht korrodiertem Gewinde (Stahl in Alu) das Losdrehmoment so einer Schraube deutlich höher als 30 Nm ist, und der Schaft dadurch einen Knacks kriegt. Beim Wiedereinschrauben und festziehen reist er dann ab. Wie gesagt, Spekulation.


    Die vier Schrauben kosten die Welt nicht. Blöd ist nur, daß die so selten auf Lager sind beim HH und man sie extra bestellen muß... :D


    Grüße
    Bernhard

    Ich weiß nicht immer, wovon ich rede, ich weiß aber, daß ich Recht habe...
    Muhammad Ali, der sich solche Aussage leisten konnte...

  • Irgenwie hane ich Zweifel, ob die vorderen und hinteren Schrauben unterschiedlich sind. Was wäre ja wohl aus Produktionssicht ziemlich hirnrissing. Aber wer weiß? Zum Unterschied 30 - 31 NM. :D Solch eine Konstruktion hat mindestens einen Sicherheitsbereich von 200% wenn nicht mehr. Für alles andere würde der Konstrukteur längst hinter Gittern sitzen. D.h. eine nicht bechädigte Schraube darf auch mit 60 NM nicht abreißen. Was nach meiner Meinung das Drehmoment begrenzt ist das Gewinde des Bremssattels. Wenn das kaputt geht, wird's halt teuer. Eventuell halten auch die Augen an der Gabel auf Dauer nicht so viel Druck aus. Alu ist etwas spröde. Aber ein bisschen zu viel Drehmoment wird sicher nicht gleich ein Problem sein. Zu wenig natürlich schon. Lockern darf sich die Schraube auf keine Fall. Vielleicht hat der OP ja 310 NM eingestellt :tongue:

    Grüße aus der Pfalz