Alte Liebe rostet nicht

  • Als ich mir vor einem Jahr die KTM 1190 Adventure gekauft hatte, wurde die CB1300 direkt abgemeldet und stand seit dem ungeputzt (oh, oh, traurig, aber wahr) in der Ecke der Garage herum. Erst wollte ich sie verkaufen, habe aber nie wirklich angefangen, sie verkaufen zu wollen. Dann meinte meine Frau, die dürfe ich sowieso nicht verkaufen, weil sie erstens so ein wunderschönes Motorrad ist, sie noch nie so gut auf einem Motorrad gesessen hat wie auf der CB1300 (Jungbluth-Sitzbank und 50 mm Soziusrasten-Tieferlegung) und ich mich bestimmt später ärgern würde. So stand sie also einfach in der Garage herum und wartete.....


    Am vergangenen Samstag hatte ich eine mehrstündige Tour mit meiner Guzzi Griso gemacht. Das macht Spaß, DIE macht Spaß. Aber es ist auch fordernd. Und ich war am Ende der Tour ziemlich kaputt. Und dachte dabei an meine geschmeidige Honda CB1300. An den druckvollen Motor, der keine falschen Gänge hat, sondern nur Gänge mit mehr oder weniger Beschleunigung, an die tolle Sitzpositon (ja gut, ich hab sie ein bisschen umgebaut, bis es so war, aber jetzt....), an die Reflektionen der Sonne im spiegelnden polierten Rand der Felgen, ach, einfach an ein tolles Motorrad. Und getreu dem niedersächsischen Motto "nich lang snacken, taupacken" am Dienstag ein Kurzzeitkennzeichen geholt, ordentlich geputzt und poliert, am Mittwoch beim TÜV vorgeführt und ohne Probleme AU und HU bestanden, und heute Morgen dann wieder zugelassen.


    Ach, was freu ich mich......


    Dirk

    • Offizieller Beitrag

    Wie treffend formuliert "......keine falschen Gänge, sondern nur Gänge mit mehr oder weniger Beschleunigung....."


    Ich wünsche Dir wunderbar entspannte Touren, bei denen Du was von der Welt siehst und nicht mit dem Motorrad kämpfen musst. ;)


    Grüße Sandra

    Zu erkennen, was nicht deines Kommentars bedarf bedeutet Reife. <X:saint:

  • Irgendwie schön geschrieben :) .


    Bin mal gespannt, was Du von der "ersten Fahrt" zu berichten hast 8o .


    Gruß
    Thorsten

    "Wenn Du fährst wie ein Blitz, wird es Dich erwischen wie ein Donnerschlag!"

  • Ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. :thumbup:
    Ich hab ja auch mehrere Mopeten.
    Was ich nicht so ganz beim Kauf der CB berücksichtigt hatte war, dass sie schon heftig schwer ist.
    Auch R-4 Motoren sind eigentlich nicht so ganz mein Ding.
    Wollte das Teil auch schon verkaufen.
    Aber immer wieder wenn ich damit fahre ist das vergessen.
    Sobald die Räder rollen ist das Gewicht vergessen, und der Motor hat genau diese feine Charakteristik wie du sie beschrieben hast.
    In diesem Forum gesondert darauf hinzuweisen dass sie optisch ein feines Stück Motorrad ist, hieße vermutlich Eulen nach Athen zu tragen.
    Ich gebe sie auch nicht mehr ab!


    ..... 8o und ich schätze mal, mit diesem Ansinnen werde ich hier nicht ganz allein sein. 8)

  • Irgendwie schön geschrieben :) .


    Bin mal gespannt, was Du von der "ersten Fahrt" zu berichten hast 8o .


    Gruß
    Thorsten


    Thorsten, die "erste" Fahrt hatte ich schon am Dienstag. Da hatte ich das Kurzzeitkennzeichen dran, und man darf ja Fahrten unternehmen, die in direktem Zusammenhang mit der Vorführung bei einer HU-Prüfstelle stehen. Und bei völlig leerem Tank man Mann halt zur nächsten Tankstelle fahren. Also in den nächsten Ort. Und die zweite "erste" Fahrt hatte ich gestern zum TÜV und danach mit erweitertem Nachhausweg. Und heute schraube ich das neue Kennzeichen dran und mache eine Ausfahrt am Feierabend. Und ich bin mir sicher, wenn ich wieder öfter mit ihr gefahren bin, werde ich mich erneut auf die Griso und den Federungskomfort der Adventure freuen :)


    Der gemeine Lateiner pflegte ja schon zu sagen "varietas delectat", und Recht hatter!


    Dirk

  • Hört sich gut an. :)
    Kann ich auch richtig gut nachvollziehen. Ich habe auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, das Motorrad zu variieren, konnte mich aber bislang NIE dazu durchringen, die CB zu verkaufen...
    Wahrscheinlicher ist, dass ich mir demnächst mal ein zusätzliches Moped in die Garage stelle. :)

    ....munter bleiben!

  • ... Ich habe auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, das Motorrad zu variieren, konnte mich aber bislang NIE dazu durchringen, die CB zu verkaufen...


    Das ist die richtige Einstellung, CB für was anderes verkaufen war für mich nie eine Option ;)


    Wahrscheinlicher ist, dass ich mir demnächst mal ein zusätzliches Moped in die Garage stelle. :)


    Da wüsste ich doch was; hab' zwar von unten nach oben ergänzt aber es geht natürlich auch anders rum - SC54 - SC40 - SC30 :) Und wenn's doch was anderes wird ist's natürlich auch OK, nur die CB, die sollte immer bleiben :)


    @dirk - fein das Du wieder zurück zur CB gefunden hast!


    Schmunzel-Triple-Superfour-Grüße von n.e.Carsten

    SC30 + SC40 + SC54 SA


  • Carsten, die Idee, sich die unterschiedlichen Evolutionsstufen der CB in die Garage zu stellen, hat was... :thumbup:
    Ich überlege mal, wo ich anbauen kann...

    ....munter bleiben!

  • Michael - kleine Orientierungshilfe. War zu anfangs nie der Plan - hatte sich aber im Laufe der Jahre so ergeben. Was will man machen wenn man sich von keiner trennen mag. So könnte das ggf. ausschauen :D

    Aber Du hast ganz bestimmt die schönere Garage :thumbup:


    Schmunzel-Triple-Superfour-Grüße von n.e.Carsten

    SC30 + SC40 + SC54 SA

  • So, nachdem ich nun wieder ein paar Runden mit der CB1300 gedreht habe, noch ein Nachtrag von mir.


    Der Bock ist schon ganz schön fett, vor allem wenn man herumrangiert, und sein Gewicht merkt man auch beim Fahren. Ja ja, die Maschine ist schon gut ausbalanciert, aber ein paar schnelle Wechselkurven, da freut man sich doch über den etwas breiteren Superbike-Lenker. Was mich allerdings nicht mehr erfreute war die Bereifung. In 2012 montierte Angel ST (hinten mit der für die CB1300 vorgesehenen Sonderkennung E) mißfielen mir mit der Neigung zum Einklappen und vor allem auch mit ihrem Wunsch, die Kurvenlinie immer zu vergrößern, also zu untersteuern. Da ich noch einen Satz Michelin Pilot Power 3 liegen hatte, konnte ich einen verregneten Sonntag nutzen, um die Reifen zu tauschen. Und ich erinnerte mich noch gut daran, wie ich damals beim Aufziehen des Hinterreifens Angel ST (E) geschwitzt hatte, denn der Reifen ist ca. 900 g schwerer als der normale Angel ST und dieses Mehrgewicht wird wohl hauptsächlich in eine steifere Karkasse eingeflossen sein. Der PiPo3 ging sehr geschmeidig drauf, und, das Geschmeidige ist beim Fahren auch geblieben; der Abrollkomfort des Reifens ist deutlich besser geworden. Vielleicht nicht das wichtigste Kriterium, aber schön, wenn es so ist. Insgesamt konnte ich noch nicht sooo viel mit den neuen Reifen fahren, aber prinzipiell macht das Motorrad damit viel mehr Spaß, wirkt agiler, weniger träge. Und da die CB nicht mehr für die langen Touren eingesetzt wird, interessiert mich die sicherlich geringe zu erwartende Laufleistung des PiPo 3 nicht so sehr, der Spaßfaktor ist wichtiger für mich. Es soll aber nicht verleugnet werden, dass man beim Nutzen eines neuen moderneren Motorrades schon merkt, dass die Zeit nicht stehen geblieben ist - vor allem, wenn man dann wieder auf die CB steigt, die entwicklungstechnisch doch aus einem anderen Jahrtausend stammt. Aber wer wird einem lieben Großvater vorwerfen, dass er alt geworden ist!


    Für die Single-Momente im Leben hatte ich schon lange mit einer Haungs-Sitzbank geliebäugelt, war aber nicht bereit, die Kohle für eine neue auszugeben. In dieser Woche wurde meine Geduld belohnt und ich konnte eine weiße gebraucht kaufen. Noch dazu mit dickerer Polsterung (hat meine Jungbluth-Bank auch), da freuen sich die Knie. Und damit es hier im Forum auch mal wieder etwas Hübsches zu sehen gibt, habe ich einfach ein paar Fotos gemacht. Ist doch eine vielleicht nette Abwechslung zu den Streitereien mit dem Forums-Rechthaber, die ich gerade wieder lesen "durfte".








    Schade, dass die Honda-Saison schon ausgelaufen ist, (die 1190er KTM ist doch besser geeignet für die widrigen Witterungsbedingungen), ich hätte jetzt gern noch eine große Runde nach den Umrüstungen genossen. Aber wie sagte Paulchen Panther immer so schön: "Heute ist nicht aller Tage, ich komm wieder, keine Frage!"


    In diesem Sinne


    Dirk

    2 Mal editiert, zuletzt von loewenmann ()

  • Schöner Bericht. Aber das Zitat würde ich Paulchen Panther zuschreiben und nicht der blauen Elise.
    Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät... * s i n g *

    dieweltis vollermöglischkeiten \\// ride long and prosper

  • Nette Story, Dirk, macht Spaß zu lesen. :thumbup:

    Ich werde mit meiner Dicken hoffentlich noch die 90T "knacken" dieses Jahr und zwar auf der Straße und nicht am Labortisch. Morgen wieder mal eine gediegene Taunusrunde auf den Asphalt legen, freue mich schon drauf. Der Spätherbst ist uns ja gnädig, nutzen wir es aus. In 6 Wochen ist Weihn8en... jo ist denn heut' scho... ...nee erst in 6 Wochen. :D


    Ansonsten freue ich mich tierisch drauf, die "Pommes" nackert auf die Straße zu bringen. Habe heute wieder ein paar Stunden dran gewerkelt. Wird sicherlich noch ein paar Wochen Arbeit sein, aber der Winter ist ja lang.

  • "Das einzig Konstante ist der ständige Wechsel!"


    Diesen Satz pflegte einer meiner Lehrer zu sagen, und er hatte Recht damit. Auch bei mir wurde gerade gestern ein Wechsel vollzogen, aber ganz anders, als ich es mir hätte träumen lassen. Denn EIGENTLICH wollte ich mit KTM und Frau im Sommer durch Frankreich fahren und Vercour, Jura, Cevennen, Provence und Seealpen genießen. Vorletztes Wochenende war ich für drei Tage am Stück unterwegs, drei Tage mit ständigen Rückenschmerzen von der - für mich zu - aufrechten Sitzposition, drei Tage, an denen meine Frau der Jungbluth-Sitzbank der Honda hinterherjammerte. Nach den drei Tagen haben wir uns TIEF in die Augen geschaut und mussten feststellen, dass wir beide uns nicht vorstellen wollten, dies im Sommer an 16 Tagen zu erleiden.


    Konsequenz also, die KTM verkaufen, und da ich auf die Schnelle keinen "Luxustourer" ohne ausgiebige mehrtägige Probefahrt kaufen wollten, fiel der Blick in der Garage auf die Honda CB1300. Also Haungs-Sitzbank runter, normale Fußrastenträger dran, Fußrastenfieferlegung vorn und hinten, und eine Testrunde zu zwei gedreht. ENDLICH mal keine Turbulenzen am Helm, ruhige Anströmung, leise, kein Hin- und Herwerfen des Kopfes (die Aerodynamik auf der KTM ist für viele Besitzer ein ständiges Thema). Sitzposition leicht nach vorn gebeut, im Fahrradvergleich würde ich sagen, Hollandrad gegen Tourenrad, und Tourenrad gefällt mir besser. Sitzbank wunderbar. Aber: Druck der KTM fehlt, Fahrwerk geht im Vergleich zu hölzern über Verwerfungen und ganz speziell Kanten, die weder Gabel noch Federbeine mögen (jedenfalls nicht mehr nach dem Umbau auf Hyperpro). An den fehlenden Druck der KTM werde ich mich wieder gewöhnen, um für die Urlaubsreise fahrwerkmäßig besser gerüstet zu sein, habe ich Wilbers vorn und hinten zu einem guten Kurs geordert. Kofferträger, Topcaseträger, Koffer und Topcase sind eh noch vorhanden, also relativ wenig Einsatz nötig, um Frankreich mit der Honda zu genießen. Wer hätte das gedacht?!?!


    Letzte Woche Mittwoch habe ich die KTM inseriert, gestern wurde sie abgeholt. Weiteres Zubehör ist verkauft, insofern ist das Kapitel KTM für mich erstmal abgeschlossen. Die neue 1290 Superduke GT ist von der Zweipersonen-Toureneignung her leider gar keine Alternative, mal sehen, wie es mit der modellgepflegten FJR11300AE aussieht, die hat ja endlich ein 6-Gang-Getriebe bekommen. Aber dafür ist noch viel Zeit, im Herbst werde ich da mal ein Auge drauf werfen. Und bis dahin viele Kilometer mit der schönen nackten CB1300 erleben. Ich freu mich drauf!


    Dirk

  • Tja, Dirk, so kann's gehen :D
    Nach einem Sommer auf einer geliehenen K1300R hatte ich CB auch etwas "träge" empfunden, aber man gewöhnt sich da wirklich wieder dran. Unterm Strich langt es eigentlich immer.


    Bei uns ist dieses Jahr der Bayrische Wald angesagt. Nächstes Jahr dann wieder Südtirol. :saint:

  • Schade um den Kürbis...


    ... und die friedliche Koexistenz ;)


    Hoffentlich vermisst du “ready to race“ nicht...

    .... und immer eine Handbreit Teer unterm Pneu....


    MICHEL

  • Wie ich schon schrieb, den Motor und das Fahrwerk habe ich sofort auf der Testfahrt mit der Honda am Sonntag vermisst. Aber was nützt es, wenn die Rückenschmerzen die Freude über genau dieses "ready to race" zunichte macht. Einen "Tod" muss ich sterben, dann aber lieber weniger Druck und dafür keine Schmerzen. Und nur für Tagestouren ist die KTM zu teuer und hat zu viel Wertverlust, als dass ich sie runstehen ließe, solange ich noch gutes Geld dafür bekommen kann. Naja, und mit Remus-Topf, Alutrichter statt Ansaugschnorchel, K+N-Filter, PC3 mit dafür angepasstem Mapping sind es dann auch nicht soooo viele Pferde, die der Dicken fehlen. Jetzt hoffe ich nur, dass Wilbers ähnlich gute Effekte bringt wie die, die ich von meiner seligen Triumph Sprint RS und der Kawa meiner Frau kenne, vor allem das geschmeidigere Ansprechen und einen breiten Verstellbereich. Dann werden die KTM-Verlustgefühle schon nach und nach verblassen.....und wenn es dann doch mal wieder in der Erinnerung an Schmalz fehlt, denke ich einfach an den Arzt, der mit der Spritze irgendeinen Meridian entlang von oben nach unten an meiner Rückenmuskulatur spritzt und mich jubilieren lässt wie der KTM-V2 bei hohen Drehzahlen....

  • Unsere große Seealpen-Tour mit der CB1300 war sehr schön, und dank des kompletten Wilbers-Fahrwerks konnte guter Fahrkomfort gemeinsam mit einem schön straff liegenden Fahrzeug genossen werden. Die Investition hatte sich wirklich gelohnt, die Anpassungen an unterschiedliche Beladungszustände (zu zweit mit drei Koffern oder nur zu zweit) waren schnell gemacht und zeigten den gewünschten Effekt.


    Nach rund 9.000 km in diesem Jahr war es mal wieder Zeit für ein technisches und optisches Update. Ich hatte schon sehr lange mit ein paar Schmiederädern geliebäugelt, wobei mir bei den Galespeed-Rädern besonders gefiel (neben der Optik natürlich), dass sie auch wirklich hundertprozentig zur CB1300 passen. Über die PVM-Teile hat man ja leider schon dies und das lesen müssen, und Gutachten für die CB1300 gibt es auch nicht, und und und. Also sollten es Galespeed Type S werden. Hier gleich noch mal meinen Dank an Matthias (muhagl) für seine Infos dazu.


    Da die hintere Felge sechs Zoll breit ist, wollte ich keinen 180/55 darauf montieren, sondern das aktuelle 190er Format 190/55, das für sechs Zoll ausgelegt ist. Leider bezieht sich das Gutachten vom Europa-Importeur der Räder (das ist die bekannte Firma Gilles-Tooling aus Luxiland) explizit auf die Seriendimension. Somit hatte ich vor der Räder- und Reifenbestellung Kontakt mit einem mir bekannten Sachverständigen der DEKRA aufgenommen, um über die Möglichkeiten zu sprechen. Da der 190/55er Reifen nicht nur breiter, sondern auch rund 7 mm im Radius größer ist, wäre es zu eng zum Innenkotflügel geworden. Außerdem wollte ich ein 40er Kettenrad statt des 39er verwenden; auch, um den größeren Abrollumfang wieder zu kompensieren. Damit wäre die Achse 4 mm weiter nach vorn gekommen. Ich hatte es versuchsweise mal so eingebaut, aber das Rad schliff massiv am Kotflügel. Da mir das ja schon vorher klar war, hatte ich gleich noch eine längere Kette (116 Glieder) mitbestellt, damit konnte ich die Achse in der Schwinge nach hinten verschieben, somit sitzt sie jetzt 12 mm weiter hinten als vorher. Die Schwinge gibt das locker her, und der Freigang zum Kotflügel ist wie er sein soll. Außerdem sieht es für meinen Geschmack stimmiger aus mit dem nach hinten verschobenen Hinterrad.


    Da mit den Wilbers-Federbeinen eine Heckhöherlegung von rund 7,5 mm "eingebaut" wurde (die Federbeine sind 5 mm länger), jetzt ein 7 mm im Radius größerer Reifen dazu kommt, ergibt sich in Summe eine Heckhöherlegung von knapp 15 mm, die für spürbar mehr Handlichkeit sorgt. Allerdings sorgt sie auch dafür, dass jetzt Haupt- und Seitenständer zu kurz sind. Auf dem Seitenständer steht die Maschine schon sehr schräg, auf dem Hauptständer haben Vorder- und Hinterrad leichten Bodenkontakt. Da muss ich über den Winter also noch mal ran.


    Gestern war ich dann zur Einzelabnahme des gesamten Umbaus, was erwartungsgemäß problemlos verlief und außer Geld keine weiteren Schmerzen verursacht hat. Eine erste längere Fahrt erbrachte ein wirklich spürbar leichteres Einlenken und Umlenken in Wechselkurven, auch sind Korrekturen in Schräglage leichter und präziser durchzuführen. Das riesige Eisenschwein fühlt sich einfach leichtfüßiger an. Aber vor allen Dingen gefällt mir das Motorrad jetzt noch besser. Das durchbrochene Kettenrad, der fast filigrane Ruckdämpfer, die schönen Nabenbereiche, ich könnte glatt ins Schwärmen geraten.


    Ach, Gewichtsersparnis, klar, dazu auch noch ein paar Worte. Da ich keine Mittel habe, um die drehträgen Massen zu bestimmen, konnte ich nur eine reine Massenbestimmung durchführen. Im Endergebnis ist das komplette Vorderrad (mit Reifen, Bremsscheiben und ABS-Ring) knapp 2 kg leichter, das Hinterrad (mit Reifen, Bremsscheibe, ABS-Ring, Ruckdämpfer mit Kettenrad) ist trotz der breiteren Felge und des größeren Reifens 4 kg leichter, also insgesamt knapp 6 kg weniger Masse. Trotzdem erbrachte die Wiegung des kompletten Motorrades auf zwei Radlastwaagen eine gewisse "Ernüchterung", denn mit den leichteren Rädern, dem Remus-Auspuff, dem Alulenker und einer Li-Ion-Batterie wiegt die Maschine vollgetankt (aber richtig voll) immer noch 258 kg. Gut, dass ich selbst ja auch kein dürrer Hering bin..... auch wenn Marius das schön fand. :)


    Hier nun ein paar Fotos, und ich muss zugeben, als ich die fertige Maschine in der Abendsonne fotographiert hatte, war ich sehr glücklich und zufrieden. Ein schönes und gutes Motorrad ist nun noch schöner und besser geworden, das Fahren mit ihr hat etwas ganz Besonderes.
















    7 Mal editiert, zuletzt von loewenmann ()

  • Sehr schön, gibts nix.


    Was mich aber wundert dass du auf Handlichkeit hinarbeitest und davon schwärmst, aber nur dem Hinterradschutz zuliebe auf einen längeren
    Radstand gehst. Ich habe den umgekehrten Weg (Verkürzung) genommen und der Tick bessere Handlichkeit ist wirklich merklich.
    Ich würde da eher auf das Stück Abdeckung verzichten und das Hinterrad wieder weiter nach vorne bringen


    Seis drum.. Jammern auf höchstem Niveau. Die Räder jedenfalls finde ich sehen an der CB richtig klasse aus.. als müsste das eigentlich so sein. :thumbup:

    2005-2023 : Lieber mit ner alten Zündapp zum Baggersee, als mit ner neuen Honda zur Arbeit

    Vorbei. Ab 03/2023 nur noch Baggersee, egal mit was.... 8)

  • Ich verstehe Deinen Gedankengang völlig, Möppi, aber die Verbesserung der Handlichkeit nur durch die längeren Federbeine war schon spürbar, diesen Effekt habe ich durch das größere Hinterrad nochmals verdoppelt. Und auf der langen Tour mit Frau und Gepäck zeigte sich, dass die CB1300 doch gern vorn etwas leicht wurde. Also hatte ich Bammel, dass die Maschine zu kippelig werden würde und mit der Verkürzung des Radstandes auch das leichte Vorderrad noch schlimmer werden würde. So habe ich also 12 mm mehr Radstand als das für mich kleinere Übel gewählt - wobei ich es, wie schon geschrieben, optisch auch besser so finde. Ich denke mal, dass die Schwinge so lange Ausfräsungen hat, war bestimmt kein Zufall. :)


    Ach, noch eins, durch die Höherlegung ist natürlich auch die Schräglagenfreiheit größer geworden, so dass selbst mit der 23 mm-Rastentieferlegung auf öffentlicher Straße kein Bodenkontakt auftritt, was meine Knie natürlich freut.

  • Schaut gut aus. Sehr stimmig im Gesamtkonzept. Möchte nicht wissen was das gekostet hat. :thumbup:


    Die Investition sehe ich nicht unter einer Preis-Gegenwert-Relation, denn da sollte man sich eher eine gebrauchte Triumph-Street-Triple kaufen. Für mich ist es eher so, dass ich meiner geliebten (Frau) etwas Schönes schenken möchte, was ihr gut gefällt und womit sie mir auch besonders gut gefällt. Ich hätte mir 2010, als ich sie gekauft habe (nein, nicht meine Frau, die ist geleast), auch nicht träumen lassen, dass sie mir über die Zeit so ans Herz wachsen würde, aber nun ist es halt so. Also wird das Auto weiter gefahren und das Geld lieber ins Motorrad gesteckt. Eine klassische win-win-Situation. :)

  • Toller ,interessanter Bericht , schöne Dicke und das mit dem " an's Herz wachsen" kann ich absolut nachvollziehen.

    Bernhard

  • Sehr schick! Glückwunsch.

    Menschen ohne Macke sind Kacke!


    Bleibt wie ich bin!
    Der Bremer Stadtquerulant!

  • ein bildschönes Motorrad, Kompliment!! Die verbauten Teile machen ein exzellenten Eindruck, insgesamt wirkt alles sehr harmonisch :thumbup:

    Hubraum ist durch nichts zu ersetzen!
    ***********************************************

  • Danke für die Komplimente!


    Moin Roman,
    die Frage nach dem möglicherweise größeren Verschleiß am Schleifschutz hatte mich auch umgetrieben, genau deswegen habe ich ja "auch" ein größeres Kettenrad verwendet, um diese Tendenz, die durch den geänderten Knickwinkel der Schwinge auftritt, - hoffentlich - zu kompensieren. Allerdings sind die längeren Federbeine bereits rund 8.000 km im Einsatz, und bei der Kontrolle des Schleifschutzes nach der Montage der neuen Kette am Wochenende ist mir nichts aufgefallen. Spricht also dafür, dass diese Stelle unkritisch war und jetzt ja eher noch etwas mehr "Luft" diesbezüglich hat. Was sicherlich hilft ist, dass ich am Ritzel die Seriendimension fahre.


    Dirk

  • Glückwunsch, sieht richtig gut aus...feine Arbeit :thumbup:


    Bis denne
    Alvis

    Fahr´doch 100...( inne Kurve )