Hallo Leute,
ihr habt mir ja mal die CB1300 empfohlen.
Sie ist wirklich Klasse, aber aus Vernunftgründen ist die Bandit die bessere Wahl für mich.
Hier mein Beitrag den ich auch im Hond-Board gepostet habe:
Auf der Suche nach einem guten Tourer der auch für 2 Personen geeignet ist habe ich wochenlang die Kataloge gewälzt und Testberichte gelesen.
Mindestens 1000ccm und 100PS sollte der Motor haben ( ne 750er Krücke habe ich schon).
Da ich mich noch relativ jung fühle muss das Gerät auch mal eine sportliche Fahrweise mitmachen, ebenso die 800km Urlaubsfahrt mit Sozius und Gepäck.
In die nähere Auswahl kamen K1200R, Bandit 1250, CBF1000, CB1300, FZ1 Fazer.
Theoretisch auch noch die R1200R, aber Boxer mag ich nicht.
Ich möchte hier meine persönlichen Eindrücke schildern, die sich nicht immer mit denen aus diversen Testberichten decken.
Ich habe versucht unvoreingenommen an die Sache ran zugehen, obwohl ich eigentlich ein überzeugter Honda- und Yamaha-Fahrer bin und Suzuki für Billigkram halte.
Die Probefahrten habe ich so zeitnah wie möglich an 2 Tagen gemacht.
Zu meiner Person ich bin 45 Jahre alt 1,77 groß 86 kg schwer – alles Muskeln
(Alle Fahrten ohne Sozia)
Erste Fahrt die BMW
K1200R Sport (163PS): Dieses Bike war mir schlicht zu sportlich, die Sitzposition sehr nach vorne geneigt, zu viel Gewicht auf den Handgelenken. Der Motor ist eine Wucht, hier kam nie das Gefühl auf in irgendeiner Situation mal zu wenig Leistung zu haben. Fahrwerk, Bremsen alles super. Das Fahren hat unglaublichen Spaß gemacht, aber leider als Tourer und für 2 Personen nicht geeignet, nach einer Stunde war ich froh wieder absteigen zu dürfen, nur das Grinsen in meinem Gesicht hat noch 2 Stunden angehalten.
Bandit 1250 (98PS): Auf diesem Bike habe ich mich auf Anhieb sehr wohl gefühlt, fast so als hätte ich nie was anderes gefahren. Die Motorisierung ist für meinen Bedarf gerade ausreichend. Der sechste Overdrive-Gang hat mir gut gefallen und selbst da kann man noch gut beschleunigen. Sitzposition Sitzbank und Windschutz sind in Ordnung. Lediglich auf ganz schlechten Straßen wurde es etwas unangenehm weil das Fahrwerk sehr hart abgestimmt war.
CBF1000 (98PS): Nach den vielen Testberichten war meine Erwartung hier am größten. Der Motor ist super – man merkt nicht, dass ihm 250 oder 300 ccm zur Bandit bzw. zur CB1300 fehlen, echt ein kleines Wunderwerk. Nur wenn man den Drehzahlmesser beachtet, stellt man fest, dass die Maschine etwas höher drehen muss um die gleiche Leistung zu erreichen, da der Motor aber leise und rund wie ein Elektromotor läuft fällt das nicht auf. Enttäuscht war ich vom Fahrwerk und der Ergonomie. Entgegen aller Testberichte habe ich mich nicht richtig sicher gefühlt, kann aber nicht genau sagen warum, irgendwas hat nicht gestimmt, ich habe mich nicht getraut die Schräglagenfreiheit auszureizen. Der Sitzkomfort war für meine Begriffe eher schlecht, die Sitzhaltung aber OK. Der Windschutz dagegen super bis Tempo 220.
CB1300 (116PS): Endlich mal das Gefühl ein richtiges Motorrad zu starten, so müssen 1300ccm klingen, Euro3 interessiert mich nicht. Sitzkomfort super, auch hier (wie bei der Bandit) habe ich wieder das Gefühl das Motorrad zu beherrschen wie mein altes Mountainbike. Alles funktioniert perfekt, die Kupplung die Schaltung die Bremsen. Das Fahrwerk ist perfekt abgestimmt. Von den 1300 ccm bin ich erst mal enttäuscht, da kommt nicht mehr als bei der kCBF.
Nur zwischen 6000 und 8000 U/min ist die Mehrleistung deutlich zu spüren und dann setzt auch schon gleich der Drehzahlbegrenzer ein. Also heißt es immer genau den richtigen Gang einlegen, geht aber ohne Blick auf den Drehzahlmesser, weil dieses herrliche Grummeln des Motors im Magen fühlbar ist. Es macht Spaß dieses Bike zu fahren, allerdings nicht auf der Autobahn weil der Windschutz nicht ausreichend ist; bereits bei geringem Tempo gab es starke Turbulenzen. Außerdem ist es bildhübsch, viel schöner als auf den Fotos.
FZ1 Fazer (150PS): Auch hier eine bequeme Sitzposition, allerdings ist mir der Sitz zu hart, da müsste ein Bagster drauf. Der Motor hört sich bissig an und ist es auch. Bis 7000 U/min ist die Karre richtig lahm, aber dann beschleunigt sie wie die K1200. Bevor man also überholen will, muss man erst mal runter schalten. Das ist für einen Tourer ungeeignet, laut meinem Händler kann jedoch das Drehmomentverlauf durch ein paar Umbaumaßnahmen verbessert werden, schade, dass er sowas nicht als Vorführmotorrad da hat. Das Fahrwerk ist Spitze, sie fühlt sich leicht und wendig an. Ich glaube wenn ich immer die gleiche Strecke gefahren wäre, währe ich mit der FZ1 am schnellsten gewesen. Aber ich such ja vorwiegend einen Tourer, heizen darf ich nur wenn ich mal alleine unterwegs bin.
Fazit:
Vom Motor haben mir Bandit und CBF1000 am besten gefallen, hier musste ich mir keine Gedanken machen welcher Gang gerade drin ist. Die Leistung einer K1200 oder FZ1 wird bei meiner normalen Fahrweise selten benötigt. Die CB1300 hat auch einen tollen Motor der aber nur in einem kleinen Drehzahlbereich etwas mehr Leistung bringt, dafür lohnt sich der höhere Versicherungsbeitrag nicht. Der Banditmotor hat im Vergleich zur kCBF ein etwas geringeres Drehzahlniveau läuft aber ebenfalls wie ein Schweizer Uhrwerk und hat zudem den gemütlichen Overdrive.
Fahrwerk: Zum Rasen fand ich die Fazer am Besten, als Tourer die Bandit. Die Bandit hat einfach keine Schwächen. Die Bremsen sprechen nicht zu hart an und lassen sich gut dosieren. Es gibt viel Zubehör, auch gebraucht für wenig Geld. Die Zuladung beträgt 220kg und es gibt keine Reifenbindung.
Obwohl ich noch nie viel von Suzuki hielt und ständig über die Kollegen gelästert habe, muss ich nun leider gestehen, dass die Bandit für meinen Bedarf genau das richtige und zufällig auch noch das billigste ist. Ich denke in ein paar Jahren wird sie in der Hitparade ganz oben stehen.
Ihr dürft jetzt gerne anderer Meinung sein, aber nur wenn ihr die neue Bandit auch wirklich mal getestet habt.