Sinn des Motorradfahrens

  • Auch wenn ich Gefahr laufe das Thema nur "Wieder-zu-Beleben", würde mich interessieren warum Ihr Motorrad fahrt.


    Also den eigentlichen Sinn, denn meist steckt doch erstaunliches dahinter, oder ist es nur bei mir so:


    ICh fahre Motorrad ja nun erst seit 1999; habe da erst den Lappen nachgeholt für Klasse A (direkt). Vorher bin ich eine Zeit Roller gefahren um eben günstig zum einen die kurze Strecke zum Bahnhof und mal eben kleinere Besorgungen zu tätigen, keine Parkplatzsuche in Dortmund (früherer Wohnort).
    Dann kam der Gedanke im Sommer auch mal mit Roller zur Arbeit zu fahren, waren 36 km ein Weg und dann mit 55km/h über die Landstrasse mit einem Klang, der einer Zwiebackfräse gleich kam, grausig. Also dachte ich mir, mach den Lappen und kauf Dir nen 180er Gilera Roller. Da war das Ding der Hammer...ok, gelernt auf ner Kawasaki ER-5 Twister. Na das war´s. Finanziell kein großer UNterschied zum Motorrad - WunschRoller, also ne CB500 angeschafft. (in Cup-Lackierung!)
    Damit fing es an, kleinere Touren gemacht, ins Büro über Landstrassen. 1. Hausstrecke für Sonntags. Natur geniessen, Freunde treffen-Freude haben.
    Nach einigen Jahren kann ich sagen: ich brauche das Motorrad fahren - es ist der Ausgleich zum Job. Keine Hektik, keine Fragen - allein mit der NAtur, dazu nah dran (Naked-Bike forever), die einzigartige Dynamik vom Motorrad geniessen. UNd eben die Vorteile: leichter, schneller, unproblematischer als genau dies mit dem Auto zu tun.
    Noch so viel Stress, rauf auf den Bock - ne Stunde fahren, sehen, gesehen werden, hier und da klönen, Touren planen (zum 2. Hobby geworden) und sie anschließend geniessen.


    Und bei Euch?


    Fadeless Frank

    Träume nicht Dein Leben sondern lebe Deinen Traum !!
    und
    Die Welt ist eine Kurve....

  • Mit 14 den Mpoedschein und 1978 mit 18 die Motorradfleppe gemacht. Das Zweirad, speziell die 250er war für mich aus finanzieller Sicht das geeignete Fortbewegungsmittel. Dann nach mehreren Jahren Dosenfahrt kam der Zweiradtrieb wieder durch. 96 kam die Seven Fifty, einfach genial für nen Wiedereinsteiger und Hobbyfahrer...und das ist mein (unser) Sinn...Hobby - Zeitvertreib - fast Stressfrei überall hin - Kurven - Beschleunigung - Geschwindigkeit - Fahrtwind - gleichgesinnte Treffen.


    Über den Sinn des Motorradfahren brauchen doch eigentlich nur die Nichtbiker nachdenken, oder ??

    Gruß vom Gubener Andreas


    und immer der entgegen

  • Zitat

    Original von gubener
    ....


    Über den Sinn des Motorradfahren brauchen doch eigentlich nur die Nichtbiker nachdenken, oder ??


    Ich glaube das die eher nur die negativen Aspekte nehmen um es sich auszureden.


    Meine Frau und meine Schwägerin hatten bis vor 3 Jahren kein Kontakt zu Motorrädern, heute muss ich nur Tour oder Mopped erwähnen, sind die voll dabei. Ich muss auch erwähnen dass beide Mütter sind, meine Frau von drei (gemeinsamen) Kindern und Schwägerin von zweien (nicht gemeinsamen :D ) !! Also ist es hier auch wirklich Begeisterung!
    Auch bei Ihnen der Fahrtwind, Kurven, Fahrgefühl. Aber irgendwie genügt mir die Aussage nicht - ist es nur das?!


    Fadeless

    Träume nicht Dein Leben sondern lebe Deinen Traum !!
    und
    Die Welt ist eine Kurve....

  • ...ist es nur das?!


    Ich weiß es nicht genau, es ist der Spaß, die Freude am Fahren...ein Privileg ??
    Was wäre wenn du nicht gesund wärst, keine Geld für das Hobby hättest würdest du dann am Sinn des Lebens zweifeln ?

    Gruß vom Gubener Andreas


    und immer der entgegen

  • Für mich ist es die Rückkehr,ne-nicht Rückkehr-das würde ja voraussetzen dass ich mal davon weg war-doch irgendwie die Rückkehr zur Jugend.
    Mit 15 das Mofa
    Mit 16 das Moped
    Is wie Mofa und Mopedfahren zusammen.
    8)
    Das einzig negative ist das es die Mädels nimmer so richtig imponiert,früher hamse gekuckt wenn de mit ner 750er um die Ecke kamst.
    Heut geht unter nem Porsche nix mehr. 8o
    Hach
    :D

  • ich habe meinen Lappen seit '74, bin allerdings bis '95 eher ein Gelgenheitsfahrer gewesen. Dann habe ich mir im Ausland eine Nighthawk 750 zugelegt -etwa baugleich mit der CB sevenfifty- und diese mit nach Deutschland genommen.
    Die "Initialzuendung" ist eine hemdsaermelig organisierte 5-taegige Alpentour mit ein paar Kumpels gewesen, auf der wir viel gefahren sind und auch sehr viel gelacht haben. Alles andere hat sich dann so entwickelt...anderes Motorrad, vernuenftige Kleidung, wieder anderes Motorrad, "die Dicke".
    Nun ist es mehr die Tages- oder Feierabendtour wie von meinen Vor-Schreibern erwaehnt. Kurvig muss es sein und wenn moeglich kleine verkehrsarme Strassen....Speed und die Angstnippel runter fahren muss nicht unbedingt sein, schaltfaules Bummeln mit vernuenftigem Kurvenschwingen schon, alleine oder zu zweit....solches ist manchmal wie eine knackige und steile Ski-Abfahrt im Winter.

  • Zitat

    Original von gubener
    ...ist es nur das?!


    Ich weiß es nicht genau, es ist der Spaß, die Freude am Fahren...ein Privileg ??
    Was wäre wenn du nicht gesund wärst, keine Geld für das Hobby hättest würdest du dann am Sinn des Lebens zweifeln ?


    Du hast es glaube auf den Punkt gebracht, ;)einfach ein schönes Hobby.
    Wenn alles stimmig ist kann man es super geniesen, =)leider sind die Momente in der heutigen Zeit sehr knapp bemessen. Ich denk wer es nicht einmal probiert hat, kann darüber schlecht urteilen was schön ist oder nicht.
    Es muß halt alles passen, sei es die Familie, der Job und die netten Leute im Forum :D.
    Wie so vieles im Leben, ich bin froh das ich meine Freizeit so ein wenig damit verbringen bzw. verschönern kann.


    So denn, Allzeit gute Fahrt :D


    MfG Struppi ;)

    ;)ALLES WIRD GUT !!! ;)

  • Ist es nur das ??


    Nein ganz sicher nicht. Es gibt sicher viele Gründe, doch wir sollten einen ganz wichtigen psychologischen Grund nicht vergessen.
    Jeder Mensch ganz egal aus welcher sozialen Schicht er stammt, hat das Bedürfniss ab und zu mal was besonderes zu sein. Sich von der Masse abheben, nicht so sein wie alle. Dieses kann man mit den unterschiedlichsten Dingen erreichen. Auf alle Fälle verschafft es den Menschen ein Glücksgefühl wenn er genau "das" tut.
    Der eine bekommt dieses Gefühl im Job, ein anderer mit seinem Rottweiler, ein anderer mit grünen Haaren, ein anderer mit einem tollen Auto, ein anderer mit dem Motorrad, ein anderer mit Tatoos, Piercing oder auffallende Klamotten. Ein anderer geht in die Politik,ein anderer in einen Sportverein.Usw. usw. usw.
    Ein anderer macht sich hier im Forum wichtig. :D


    Alles völlig normal, denn wir sind alle Menschen, die nach bestimmten Mustern funktionieren.
    Übrigens geht das bei einigen Menschen so weit, dass Sie um Aufmerksamkeit zu bekommen, Straftaten ausüben. Das haben Studien mit Häftlingen bewiesen.


    Man gut das wir nur Motorrad fahren. :)
    Aber auch hier wieder jeder anders. Siehe Umbauten, lautere Auspuffanlgen usw..
    Das Glücksgefühl wird bei einigen größer, je stärker sich das Bike von der Masse abhebt.


    Ich glaube Ihr wisst was ich meine.


    So, jetzt habe ich auch mein Glücksgefühl. :D

    Natürlich kann man ohne Bike leben, aber es lohnt sich nicht.


    Gruß Eddy

  • Ich persönlich wurde mehr oder weniger von meiner Freundin "gezwungen" den Moppedschein zu machen, sie hat ihren Schein letztes Jahr gemacht und da hatte ich nun keine Ausreden mehr mich vorm Motorradschein zu drücken.
    Hab dann dieses Jahr den Direkteinstieg gewagt und keine Sekunde bereut, obwohl ich schon zweimal unfreiwilligen Kontakt zum Asphalt hatte. ;)
    Für mich ist Motorradfahren zum Ausgleich für die Arbeit geworden, da ich aufgrund meiner recht dämlichen Arbeitszeiten (ich arbeite nur Spätdienst), mein Hobby Handball so gut wie gar nicht mehr ausüben kann.


    Gruß Pfanni

    ...denn mit Göttern soll sich nicht messen irgend ein Mensch...
    Und Blau macht glücklich! :D

  • :)
    Na guck.....da zeichnet sich ab:


    pures Hobby....warum hat man Hobby? Wer brauch es wann und in welchem Maße...


    Individualismus - ja, das ist mit Sicherheit ein großer Aspekt, denn ein jeder hat zumindest Vorstellungen wie sein Motorrad auszusehen hat. Sich abheben von den Massen (Dosenfahrer).


    @ Eddy - dieses "funktionieren" nach Muster - da ist was dran !! nee, mal ehrlich, wir brauchen die Zeit auf dem Mopped sonst werden wir auch ungeduldig, unzufrieden unausgeglichen - jepp. Treffer! :)


    @ Struppi - genau, diese wenige Zeit die wir noch für uns haben, diesen Moment zweigen wir (Biker) ab um glücklich zu werden, wie der Angler am See, der Mountainbiker auf dem Donauradwanderweg :P oder die Hobbyrennfahrer auf dem Ring ! Die Zeit sich zu nehmen steht auf einem anderen Blatt.


    @ RICK - könnte es bei Dir eine Art UNabhängigkeit gewesen sein die Dich zum Bike getrieben hat?! Spontanität in der pursten Form. Rauf auf´s Bike und ab in die BErge....irgendwie wie der Malboro-Mann 8)


    @ Gubener - Sinn des Lebens? Tja, war da zuerst das Huhn oder das Ei? ICh denke es gibt keinen Sinn, machen wir das beste draus ;)


    Fadeless

    Träume nicht Dein Leben sondern lebe Deinen Traum !!
    und
    Die Welt ist eine Kurve....

  • pures Hobby....warum hat man Hobby? Wer brauch es wann und in welchem Maße...


    gemessen an früheren Zeiten (Generationen) haben wir heute, selbst wenn gesagt wird - die Zeit ist knapp, mehr Frei-Zeit.
    Es liegt wohl in der Natur des "normalen" Menschen diese Freizeit sinnvoll und bewust zu nutzen und was liegt da näher als sich ein Hobby zu zulegen, über Jahre wird das sogar unbewust zu einer zeitrauben und zum Teil kostspieligen Angelegenheit.
    Naja, es gibt auch Leute die sitzen vor dem TV und nennen das Hobby...jedem seine Neigung.
    Das Problem wird nur sein, die Freizeit sinnvoll einzuteilen.

    Gruß vom Gubener Andreas


    und immer der entgegen

  • Zitat

    Original von gubener
    pures Hobby....warum hat man Hobby? Wer brauch es wann und in welchem Maße...


    gemessen an früheren Zeiten (Generationen) haben wir heute, selbst wenn gesagt wird - die Zeit ist knapp, mehr Frei-Zeit.
    Es liegt wohl in der Natur des "normalen" Menschen diese Freizeit sinnvoll und bewust zu nutzen und was liegt da näher als sich ein Hobby zu zulegen, über Jahre wird das sogar unbewust zu einer zeitrauben und zum Teil kostspieligen Angelegenheit.
    Naja, es gibt auch Leute die sitzen vor dem TV und nennen das Hobby...jedem seine Neigung.
    Das Problem wird nur sein, die Freizeit sinnvoll einzuteilen.



    Guck mal hier


    Sicherlich auch so etwas wie schwarz-malerei !
    Ich denke eher das es die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit ist, und eine Art ausbrechen wie auch von den Vorschreibern erwähnt, warum wir Motorrad fahren.


    Fadeless

    Träume nicht Dein Leben sondern lebe Deinen Traum !!
    und
    Die Welt ist eine Kurve....

  • Wer immer nach dem Sinn fragt, kann sich gleich die Kugel geben!
    oder
    Wer viel fragt, bekommt viele Antworten!


    meine Meinung!??


    Grtz vom Belgier!

    This bike separates the men from the boys!

    Einmal editiert, zuletzt von Der Belgier ()

  • Kurz und schmerzlos weil´s Spass macht.
    Das Gefühl von Freiheit und Abenteuer auch ohne Fluppen.

    Dieser Post wurde extrem umweltfreundlich, aus wiederverwerteten Buchstaben von gelöschten E-Mails geschrieben und ist digital voll abbaubar

  • Ich hatte schon beides:
    Motorradfahren als billiges Fortbewegung (weil wegen 2 Bälgern und anderen "kleinen Verbindlichkeiten" eben mit einem Gehalt nicht genug Geld da war für 2 brauchbare Autos). Da habe ich kleine 125er und 250er genutzt, um billig mobil zu bleiben.. und sogar Spass zu haben.
    Heute ist es für mich reines Hobby. Abschalten, Nase im Wind, Fahrdynamik... all die Sachen eben. Anfangen mit 5 Euro zu kalkulieren darf ich mit der CB sicher nicht.
    Aber ich geniesse es auch heute noch, Muttis 125er Roller aus der Garage zu klauen für den Stadtverkehr, breitbelenkerte Harleys vor der Ampel vom Mittelstreifen wegzuhupen und mich dann doch irgendwie am Stau vorbeizumogeln. Ich denke am besten beschreibt- auch über 35 Jahre nach "Easy Rider" - das Wort FREIHEIT meinen Bezug zm Motorradfahren.
    Wobei ich das nicht an PS oder Hubraum festmache. Auch ne 500er kann mir dieses Gefühl vermitteln... der Rest ist eben nur "Sahnehäubchen".


    Das ist aber nicht meine Definition von SINN. Denn SINN hat das für mich keinen... gottseidank
    ;)

    2005-2023 : Lieber mit ner alten Zündapp zum Baggersee, als mit ner neuen Honda zur Arbeit

    Vorbei. Ab 03/2023 nur noch Baggersee, egal mit was.... 8)

  • Moin


    für mich der Sinn des motoradsfahren:


    Die Sensation der Sinne am eignen Körper erleben. Ist für mich so als wenn ich in der Achterbahn sässe und ich bestimme wo es jetzt hingeht.


    Und darüber hinaus kriegt man mit dem Motorrad die Sensation eines AM, porsche und co für viiiiiiiiiiel weniger geld.


    grüsse


    marc

    Richtige Männer trinken keine Milch, sie essen Kühe!! 8)

  • Zitat

    Original von KUS-TG9
    Kurz und schmerzlos weil´s Spass macht. ...

    Dem ist kaum was hinzu zu fügen!


    Höchstens noch, dass es unter uns Motorradfahrern ja wieder ganz verschiedenen Spaß gibt. Der eine fährt sich den Frust von der Malooche weg, der andere läßt den Tag mit einer ruhigen Runde auf der Hausstrecke ausklingen, der dritte fährt sich auf seiner Lieblingsstrecke an den Kurven trunken, der vierte reagiert Frust ab indem er ein paar Kollegen herbrennt (überholt), der fünfte ist auf Entdeckertour auf unbekannten Sträßchen, der sechste tuckert ruhig in den sonnigen Sonntagmorgen hinein während der siebste die Rentner auf Sonntagsausflug erschreckt, der achte lotet sein Fahrkönnen mit der Stoppuhr auf der Hausstrecke aus, der neunte ist vernünftig und tobt sein Talent auf dem Kringel aus, ...
    Das geht alles schon auf einer kleinen Tour. Die Langstrecken-Tourer sind da noch gar dabei, die Pässe-Sammler nicht, die Grobstollenfranktion auch nicht, ...


    Euch fallen da bestimmt noch ein paar Variationen ein!
    Spaß - das is' es! Da brauchen wir keine Tiefenpsychologen, die von Potenz-Verstärkern schwafeln usw. ;)


    Gruß
    Helmut


  • Gut formuliert, so kann man´s auch sagen.

    Dieser Post wurde extrem umweltfreundlich, aus wiederverwerteten Buchstaben von gelöschten E-Mails geschrieben und ist digital voll abbaubar

  • @ fadeless


    nee, das hat mit dem Marlboro Mann nichts zu tun. Zwanzig Jahre lang hat mir das Motorrad fahren eigentlich wenig bedeuted, entweder weil die Lebensumstaende anders waren oder was sonst auch immer; aber ploetzlich entwickelt man ein Faible fuer etwas und das Agebot der Industrie macht es einem leicht. Vor Jahrzehnten hatten die Moppeds nicht die heutige Qualitaet (ich mag' nicht schrauben sondern das Ding muss fahren!) und auch die Kleidung- vulgo Sicherheitsausruestung- war nicht so wie man sie heute erwerben kann. Mit anderen Worten: vor 20 Jahren habe ich mich auf einem Mopped nicht wohlgefuehlt, jetzt aber schon.


    Frage nach dem Sinn des Motorrad fahrens....es ist ein schoenes Hobby aber keine Notwendigkeit, nicht mehr und nicht weniger.

  • Zitat

    Original von Andy
    ein kleines Stück Freiheit...ohne wäre ich tot



    Komich, es gibt welche die sind mit tot ...


    marc

    Richtige Männer trinken keine Milch, sie essen Kühe!! 8)

  • Für mich ist es ein Stück Freiheit,und mal alleine sein.
    Schotti

  • Bei mir ist es einfach das geile Gefühl zu haben aus dem Haus zu kommen und MEIN schönes Motorrad begrüßt mich mit seinem Antlitz. Ob ich nun fahre oder nicht,aber ich könnte, wenn ich wollte.Mit Freiheit hat das bei mir nichts zu tun, die hätte ich im Cabrio auch ( Nur müsst ich dann nicht enge Lederklamotten anpellen und einen nun wirklich nicht bequemen Helm drüberziehen).

    Oft ist das Denken schwer, indes das Schreiben geht auch ohne es. (Wilhelm Busch)

  • Sinn?
    Schwer zu sagen. Vermutlich gibt es gar keinen.


    All die geflügelten und Schlag-Worte von Freiheit und "born to be wild" und so sind (und waren es vermutlich schon immer) Kokolores, genau betrachtet.
    Es ist keiner freier auf einem Motorrad als er es sonst ist in seinem Dasein. Freiheit ist im Kopf und nicht auf zwei Rädern. Und wer sich born to be wild fühlt, fände heute zumindest bessere Möglichkeiten, das aller Welt und sich zu zeigen, als auf ein Motorrad zu steigen. Da hilft auch keine Harley mit Hirschgeweihlenker und Kutte am Sonntagnachmittag.


    Fahrtechnisch ist das Motorrad ein Irrweg. Vier Räder stehen fester und nur drei sind fahrdynamisch noch schlimmer.
    Wetterschutz is' nicht. Bescheuert in Mitteleuropa.
    Auf Tour stinkts nach Wiese oder Meer oder Herbst. Dabei gibt es doch Pollenfilter und Klimaanlagen mit Umluftregelung.
    Selbst mit Riesenkoffern gibt es höchstens 150 Liter Gepäckraum. Das kann doch jeder Polo besser.
    Ökologisch ist das Motorrad die absolute Katastrophe. Acht Liter wertvolles Benzin zum Transport eines Menschen 100 km weit. Es gibt doch längst Dieseldosen, die damit fünf Leute transportieren.
    Laut ist es auch beim Fahren. Man kann sich gar nicht unterhalten mit der Sozia. Und auch nicht streiten...
    Ewig ist man verdreckt, naß und babbisch und wird scheel angeschaut von den Livrierten im Luxushotel. Da könntest Du in H&M-Klamotten kommen: Hauptsache, Du hast einen netten Wagenschlüssel dem Portier in die Hand zu drücken. Schwups, bist Du wer. Mach das mal mit dem Mopped-Schlüssel...
    Und dann die Technik. Obwohl höchst simpel, hat man die ständig vor Augen und muß sich mit der auseinandersetzen. Furchtbar ist das. Da ist doch so ein schön gestylter Plastikdeckel auf dem V8, der alles verdeckt, Gold wert, oder?
    Außerdem gibt es keine Kopf-, Front-, Seiten-, Rücken-, Bauch- und Ar...-Airbags. Keine Automatik, kein ESP, kein Elchtest. Was soll das?


    Sowas hat doch einfach keinen Sinn.


    Höchstens für ein paar Abgedrehte, die die Beherrschung der kranken Fahrdynamik lieben, aufs Wetter pfeifen, schnüffelnd die Umwelt goutieren, mit Wechselwäsche und Kreditkarte oder Bargeld auskommen, freudig Benzin abfackeln, die Sozia hinten parken oder ganz daheim lassen, sich einen Spaß daraus machen in der abgewetzten Kombi zwischen Businessmen zu logieren, die nackte Technik lieben und ihre Sicherheit im Kopf finden.
    Man hört, es gäbe solche, immer noch. Unvorstellbar.


    Und noch was:
    Get your motor running,
    Get out on the highway,
    und da brauchst du gar nicht mehr groß zu suchen, nach adventure oder what ever there's coming: Die Sinne, alle, sind sofort beansprucht und auf's Fahren eingestellt, wenn du dich einläßt auf dein Motorrad und die Straße. Da gibt es, plötzlich und sofort, keinen Alltag mehr mit all seinen Sorgen, Nöten und Ängsten. Der ist einfach weg.
    Das, genau das, finde ich großartig.
    Wenn das nicht Sinn genug ist...


    OK, die Welt zu erfahren ohne Filter, ohne Cinemascope-Windschutzscheibe und ohne schützende und trennende Blechhülle, kommt auch noch dazu. Mittendrin statt innendrin...Und nur als Vergleich zum Auto hat die Sinnfrage doch überhaupt Sinn, oder? Im Vergleich zum ÖPNV müßte man anders empfinden und antworten. Klar.
    Wer die Mofa- und Mopped-Sozialisation erlebt hat, erleben durfte, dem stellt sich diese Sinnfrage sowieso nicht mehr für den Rest des Lebens. Das ist wie mit Led Zeppelin oder Ten Years After...nicht mehr zu vermitteln heutzutage...


    Grüße
    Bernhard

    Ich weiß nicht immer, wovon ich rede, ich weiß aber, daß ich Recht habe...
    Muhammad Ali, der sich solche Aussage leisten konnte...

  • Zitat

    Original von bernhard
    Vermutlich gibt es gar keinen.


    genau...


    na das wäre ja was.....zum Schluss ergibt das Leben als Solches noch einen Sinn........tzzs tzzs....nee

  • Mensch Bernhard,
    du versetzt mich immer wieder in Erstaunen.
    Klasse geschrieben!


    Peter

    Ein Haubentaucher, der nicht taucht, taucht nichts.

  • Hallo Bernhard,


    cool, klasse geschrieben - da fehlen einem die Worte, wenn man da so sitzt und überlegt was kannst Du mal für ein Thema reinsetzen um auch mal "sinniges" zu hinterfragen.
    Ich fand alle Antworten echt aussagekräftig, Deine aber die zusammenfassenste, erschlagenste. Eben - alles drin!
    Nach einer guten, kann ich schon sagen - Weile - , hier im Forum, kann ich nur begeisternd immer wieder davon reden in Moppedkreisen. Vielfältig, antwortend, kompetent, Spass - alles kompakt auf dieser HP.


    Tolle Blicke hinter unbekannte Namen. Ich glaub irgendwo muss man sich doch mal sehen lassen und zusammen ne Runde drehen, klönen, lachen. Bestimmt aber in 2007 !


    Fadeless Frank

    Träume nicht Dein Leben sondern lebe Deinen Traum !!
    und
    Die Welt ist eine Kurve....

  • ... kann ich inhaltlich voll zustimmenm und auch noch wunderbar getextet; an dir ist ausserdem ein Literat verloren gegangen, oder kommt da noch was (Rückblicke und gessammelte Erfahrungen [im Alter] ...)


    Infiziert mit diesem Bazillus seit dem 16. Lebensjahr, was schon eine ganze Weile her ist, habe ich dagegen keine Abwehrkräfte mehr und nehme es hin -ohne die Sinnfrage streng beantworten zu können.
    Aber LZ + TYA (Konzert Badehaisel in Wachenheim 2005 = war super) höre ich heute auch noch, allerdings eingeschränkt und nicht ausschliesslich, fahre ja auch nebenbei bisweilen mit dem Auto.


    Grüsse aus DÜW
    Volker


  • Tja Bernhard,
    was soll man sagen, da ist alles dran und drin. Schön verpackt und formuliert.Respekt 8) 8) 8)


    Gruss Gerd

  • Moppedfahren ist wie ein Kind haben ... wenn Du es einem erzählst, der keines hat ( Kind oder Mopped) wird Dich nicht verstehen.


    Bei beiden überwiegen ( im Vergleich zum Auto oder zum Single- oder DINK-Leben ) die Nachteile. Das subjektive Glück, dass dir beide bescheren, kann nur jemand empfinden, der das selber erleben darf.

    ...der mit der Kuh tanzt

    Einmal editiert, zuletzt von Cowrider ()

  • Zitat

    Original von Cowrider
    Moppedfahren ist wie ein Kind haben ... wenn Du es einem erzählst, der keines hat ( Kind oder Mopped) wird Dich nicht verstehen.


    Bei beiden überwiegen ( im Vergleich zum Auto oder zum Single- oder DINK-Leben ) die Nachteile. Das subjektive Glück, dass dir beide bescheren, kann nur jemand empfinden, der das selber erleben darf.


    schön hat er´s geschrieben, da wird man doch fast sentimental ...



    grüsse


    marc :)

    Richtige Männer trinken keine Milch, sie essen Kühe!! 8)

    • Offizieller Beitrag

    Sinn des Motorradfahrens?


    Hm- Sinn macht es bestimmt nicht und unvernünftig ist es sicher auch!


    Für mich ist es einfach nur Hobby, Spaß und die kleine Flucht aus dem Alltag!


    Der kurze Ritt auf der Kanonenkugel, frisch gemähte Wiesen riechen, den Wind spüren...


    Kilometer "fressen" kann man bestimmt bequemer! ;)


    Bleibt da immer noch das schöne Gefühl, wenn Du total kaputt nach 800km nach Hause kommst und trotzdem glücklich bist!

  • Mein Sinn des Motorradfahrens???


    Es ist hauptsächlich Spaß, Spaß an einem Hobby. Es ist keine einfaches Fortbewegungsmittel, denn dafür habe ich das Auto. Nein, es ist ein Gefühl von Freiheit, ein Stück Lebenseinstellung.


    Ich liebe es im Frühjahr den Raps durch den Helm zu riechen, die Kurven und die Kraft der Physik zu spüren. Das Drehmoment in den Armen zu fühlen, wie es einen lang macht und sich der gewundenen Straße hinzugeben. Eins sein mit den Kurven und dem Motorrad. Beschwingt mit der Dicken zu swingen, mit ihr zu tanzen.


    Extrem befällt mich dieses Glücksgefühl in der Provence,auf dem Mont Ventoux, wenn der warme Wind einem um die Nase weht und man das Gefühl von endloser Freiheit und Glück verspürt. Man kann die Natur mit allen Sinnen spüren, ist nicht durch eine Glasscheibe getrennt, wie etwa im Auto...


    Sinn??? Solange es mir Spaß bereitet und mir noch solch seeligen Momente verschafft, macht Motorradfahren verdammt viel Sinn!!!!!!!!!!!



    Gruß Pari

  • Der Sinn des Motorradfahrens??
    Da hab ich mir eigendlich noch nie Gedanken drüber gemacht.
    Ich fürchte wenn ich da mal ernsthaft drüber nachdenke, dann komme ich zu dem Schluss, das die Dicke verkauft werden sollte.
    Aber genau das will ich ja gar nicht.
    Ich geniese jeden Kilometer, jede Sekunde auf dem Bike und sind die Fahrten auch noch so Grund- und Ziellos.
    Aber auch das Reinigen und Putzen gehört für mich zu den schönen Seiten des Motorrades. Wenn das Baby dann frisch gereinigt und poliert in der untergehenden Abendsonne seine wunderschönen Formen presentiert, das bereitet mir eine innere Zufriedenheit.
    Da brauche ich keinen tieferen Sinn suchen. Ich bin einfach glücklich mit diesem wunderschönen "Eisenhaufen".


    Peter

    Ein Haubentaucher, der nicht taucht, taucht nichts.

  • Hi,


    der Sinn des Motorradfahrens ist für mich einfach nur Spaß zu haben. Und wenn man Spaß hat, trägt das zu einem glücklichen Leben bei. Und ein glückliches Leben zu führen ist sicher sehr sinnvoll.

    Gruß


    Franky

  • Also für mich ist mein Motorrad gleichbedeutent mit Freiheit. Wenn ich den Helm aufsetze und den Motor starte, dann ist mein Kopf vollkommen frei von jeglichen Gedanken oder Sorgen.


    Ich gleite einfach über die Straße und lasse die Landschaft an mir vorbeiziehen. Das Geräusch des Motors, die Vibrationen des Motorrades und der zerrende Luftwiederstand bilden eine Einheit und lullen mich in einen Mantel der Glücksseeligkeit ein.


    Dass unser Hobby eigentlich pure Geldverschwendung ist, weil wir meist Strecken fahren die wir eigentlich gar nich fahren müssen - das ist schon klar .. aber das Lächeln in meinem Gesicht (wenn ich von meinem Motorrad absteigen - besonders wenn ich nach einem richtig besch.. Arbeitstag noch en Runde gedreht habe) ist mir die "Geldverschwendung" zehn mal wert.


    Just my two cents


    KR


    Alexander

    <Beeth> Girls are like internet domain names, the ones I like are already taken.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es ja erstaunlich, wie viele von Euch nach Umdrehen des Zündschlüssel soooo einfach die Gedanken abschalten können ?( 8o


    Okay, manchmal gelingt mir das auch, aber nicht, wenn mein Kopf voll ist.


    Dann setze ich mich eher auf´s Motorrad um nach zu denken.....und manchmal gelingt es mir auch....für die Zeit eines Überholmanövers oder dem flotten Kurvenswingen mal nicht an die Alltagssorgen (oder was auch immer) zu denken.


    Bin ich gedanklich frei, dann genieße ich ebenfalls das Gefühl mit mir und meiner CB allein zu sein und wenn´s gut läuft auch Eins mit ihr zu werden.


    Klar, nehme ich, je nach Tempo auch gerne mal das Drumherum in mir auf, genieße die Blicke in die Landschaft, schaue mir Häuser und Vorgärten an, nehme den Duft auf und genieße den Fahrtwind oder ich konzentriere mich auf die richtige Linie, Bremspunkte etc. und versuche mich und meine CB optimal durch die Kurven zu bringen und freue mich daran, wenn wir es gut gepackt haben.


    Ist halt jedes Mal unterschiedlich und das macht wohl auch den Reiz am Motorradfahren aus. Wenn es schon nicht immer eine fremde Strecke sein kann, dann genieße ich sie doch jedes Mal anders.


    Das groß gepriesene Wort Freiheit kann ich nur im Zusammenhang mit dem Motorradfahren sehen, weil man sich dabei selbst frei macht.....Mal nimmt einmal wieder scheinbar Banales war, wie z.B. die wunderschöne Natur, was man sonst auch könnte, aber es allzu oft nicht macht - warum auch immer - oder man lässt sich einfach Mal treiben, biegt ab wo man will, geht auf Erkundungstour, nimmt sich Zeit zum Entdecken.....


    All das könnte man auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad, wenn da nicht noch der Reiz der Geschwindigkeit wäre und des immer und immer wieder Grenzen austesten, am Fahrstil feilen.....
    Im allgemeinen möchte ja jeder dazu lernen, an sich arbeiten und sich verbessern, oder doch nicht jeder? Naja ich zumindest.


    Das Motorrad ist im Prinzip Mittel zum Zweck - Zeit nehmen für sich!


    Grüße Sandra

  • Hi Sandra,


    aber das ist es doch genau was Du schreibst: Gegensätzlich !!


    Du setzt Dich auf´s Mopped um nachzudenken, fährst ne Weile und nimmst andere Dinge auf: Häuser, Vorgärten - Landschaft - wie Du schreibst.
    Dann hast Du doch den Kopf frei bekommen durchs Motorradfahren. Dieses Swingen und aufsaugen der Geraden, anbremsen, rein in die links oder rechts - aufziehen....spass, und wieder schauen geniessen, lächeln, jubeln in den Helm hinein. Freude über die eine oder andere gelungene Aktion. für mich immer ein:


    Bereit machen für den Alltag,
    Stress, Hektik...und dann wieder bei nächster Gelegenheit in Garage. Tor auf, die Dicke angesehen, vielleicht über den Tank mit den Fingern entlang, Schlüssel rein in Zündschloß, das Surren der Einspritzpumpe(?) die Zeiger beobachten wenn sie den Tacho freiwischen vom Staub.... 8o dann rausschieben, starten, "klack" und den Leo geniessen..... :D


    Gerade deswegen - Fadeless !!

    Träume nicht Dein Leben sondern lebe Deinen Traum !!
    und
    Die Welt ist eine Kurve....